Kaum jemand möchte Business Angels kalt ansprechen… aber proaktiver Outreach ist nun einmal Teil des Fundraisings.
Der Königsweg ist natürlich weiterhin eine warme Intro. Denn die kommt schließlich mit der nötigen Portion Vorschussvertrauen.
Aber wer kennt das nicht?
- Es findet sich einfach kein guter Intro-Geber – auf LinkedIn verknüpft zu sein bedeutet nicht, dass man sich gut kennt!
- Der Prozess dauert einfach viel zu lange.
- Die Intro bricht wegen zu vieler Schritte mittendrin ab.
- Nach der dritten oder vierten Intro-Anfrage traust du dich nicht mehr, deinen besten Intro-Geber noch ein weiteres Mal zu bitten…
Und dabei rede ich noch nicht einmal davon, wie komplex es ist, die ganzen Anfragen und Intros zu managen, nachzuhaken etc.
Kurzum: Intros sind wichtig zu deinen absoluten Wunsch-Investoren. Darüber hinaus ist auch Kalt-Ansprache gefragt.
Und für die ist LinkedIn meiner klaren Überzeugung nach der beste Kanal.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur kalten Business Angel-Ansprache
Bevor du mit der Ansprache der Business Angels auf LinkedIn loslegst, musst du noch einige Dinge vorab beachten.
1) Aussagekräftiges Profil erstellen
Habe ein vollständiges und lebendiges persönliches Profil sowie eine ebenso gute Company Page. Das gilt gleichermaßen für deine Co-Founder!
Nur dann können Investoren direkt schauen, wer ihr seid und was ihr in der Vergangenheit bereits erreicht habt.
Mal ehrlich – würdest du eine Frage von einem LinkedIn-Nobody annehmen?
2) Investoren richtig recherchieren
Am besten hast du mindestens eine Information über den Investor, die nicht auf ihrem/seinen LinkedIn-Profil steht. Das kann z.B. ein vorheriges Investment sein, aber auch andere Details aus dessen beruflichem Background.
Das Ziel davon ist, dass du aus dem Meer von automatisierten und generischen Kontaktanfragen herausstichst.
3) Personalisierte Ansprache kurz und knackig
In deiner Kontaktanfrage auf LinkedIn hast du nur 300 Zeichen. In diesen wenigen Worten musst du verschiedene Dinge beachten – alle mit dem Ziel, beim Business Angel positiv aufzufallen.
Wie du das genau machst, erfährst du in diesem Beispiel mit Erklärungen.
Beispiel: so kannst du Business Angels kalt ansprechen
Brechen wir die Nachricht im Screenshot einmal herunter:
Anrede: „Hallo [Vorname]“
>> Du gibst dir Mühe, sie/ihn persönlich anzuschreiben.
Das ist schon mal nett, aber reicht allein noch nicht. Denn das können auch LinkedIn-Bots… Also weiter.
Individualisierung: „Hab gesehen, dass du dich an [Startup Name] beteiligt hast – stark!“
Idealerweise steht von der Beteiligung nichts auf dem LinkedIn-Profil, so dass du mit Insiderwissen wirklich überraschen kannst.
Übrigens: Das Kurzlob „stark!“ wirkt möglicherweise nicht ganz authentisch, daher könntest du das auch weglassen…
Mini-Pitch: „Wir bauen [max. 3-4 Worte Erklärung, was ihr macht – ultrakompakt] ([relevanteste 1-2 Traction KPIs, auf die ihr stolz seid]).“
Es muss extrem einfach verständlich sein, was ihr baut. Und ihr müsst eure stärkste KPI zeigen. Ist das Thema für den Angel relevant, wird sie/er durch die Traction neugierig!
Rangfolge für Traction Metrics, die ihr verwenden solltet – von wichtig bis unwichtig:
- (wiederkehrender) Umsatz
- Kundenanzahl
- Useranzahl
- Anzahl/Volumen von LOIs
- Anzahl von Kundeninterviews
- andere Traction KPIs
Call to Action: „Spricht was dagegen, dass ich dir unser Deck schicke?“
Diese Formulierung macht es unterbewusst minimal schwerer, deinen Vorschlag abzulehnen… denn man muss aktiv nachdenken, was dagegen spräche.
Viele andere wollen ein „Ja“ im Sinne von „Darf ich dir mal unser Deck schicken“ und die instinktive Antwort darauf ist „NEIN“. Damit schützt man sich davor, etwas aufgeschwatzt zu bekommen…
Hier ist es umgekehrt – das vermeintlich sichere „Nein“ wird zum „Ja“… 🙂
Wie findest du nun aber überhaupt Business Angels zum Ansprechen?
In unserer Business Angel-Datenbank von findest du die vergangenen Investments von über 5.000 Angels in Deutschland.
Mit dem oben genannten, von etlichen Gründern erfolgreich erprobten Schema kannst du diese Business Angels kalt ansprechen und dabei trotzdem individuell und persönlich bleiben. Daraus resultieren hoffentlich viele gute Gespräche.
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