Business Angels
Bastian Schmidt-Vollmer

Business Angel und Rechtsanwalt
Für mich ist es ganz wichtig, dass sich die Gründer mit den Business Angels in irgendeiner Weise schriftlich zusammengefunden haben. Von mir aus kann es auf dem Bierdeckel sein. Es muss aber in irgendeiner Art und Weise dokumentiert sein.
Bastian Schmidt-Vollmer
teilt seine Erfahrungen als Business Angel


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Das Schönste ist wirklich motivierte Leute zu sehen. Ich finde es sensationell, wenn Jungs oder Mädels sich hinstellen und sagen: “Ich bin noch total jung, ich will jetzt nicht direkt eine Familie gründen, ein Häuschen bauen oder Beamtin werden, sonder ich probiere noch mal was aus!”. Das ist letztlich auch so die Zeit, die man hat und die man nutzen sollte. Wir haben in ganz vielen Ländern die Schule auf zwölf Jahre begrenzt und es gibt keine Wehrpflicht mehr. Viele machen auch keine Ausbildung oder so. Also ich hab hier welche mit 24, die schnell studiert haben und sich bei mir als Anwälte bewerben.
Denen fehlt aber extrem viel Lebenserfahrung. Das lernt man nicht, wenn man so fokussiert durchs Leben geht. Diese Lebenserfahrung kann man eigentlich nirgendwo so gut lernen wie in einem Startup. Da ist man einfach mit allen möglichen Problemen konfrontiert, die die Welt so bietet. Diese Probleme muss man dann eigenständig lösen und da helfe ich einfach sehr gerne mit. Ich finde es einfach toll, wenn Leute so stark motiviert sind und sich etwas trauen.
Das passiert in Deutschland immer noch zu wenig, auch wenn man das Gefühl hat, dass es mehr wird. Deutschland wird sozusagen von mittelständischen Unternehmen dominiert. Deswegen sollte eigentlich der Gründergeist in vielen Menschen in den Genen stecken und das muss er auch. Ich stehe dafür da, dass ich Leute, die diesen Gründergeist haben, gerne unterstütze.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Na ja, wer als Erstes drin ist, hat natürlich auch die Möglichkeit, gestalterisch tätig zu sein. Der kann vielleicht Forderungen stellen, die man später nicht mehr stellen kann. Er sollte dabei aber immer berücksichtigen, dass er als Angel nicht zu viel fordert und so das Team nicht mehr richtig bei der Stange halten kann. Das Team könnte sagen, dass sie so viel arbeiten und der Investor gar nicht arbeitet, aber er hat eben das ganze Geld gebracht. Wenn dann aber Angels kommen und sagen, dass sie 70 % des Unternehmens haben wollen, dann sind die Gründer:innen schnell keine Gründer:innen mehr, sondern schnell Angestellte und entsprechend motiviert. Deshalb muss man da ein bisschen aufpassen.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Entweder ändert sie sich so, dass ich dann aussteige. Es hängt immer davon ab, wer der institutionelle Investor ist. Vielleicht ist dann die Gründungsphase für mich beendet und ich entlasse das Startup in die nächsten Hände. Oder ich bleibe dabei und ich bin dann halt sozusagen der Großvater. Es hängt natürlich immer davon ab, wie ich zu den Gründer:innen stehe. Also wenn es eine gute persönliche Beziehung ist, dann würde ich dabei bleiben. Wenn es aber nur eine Investitionsbeziehung ist, dann ist im Grunde mein Ziel erreicht.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Es ist nervig, wenn man einen kleinen Finger gibt und einem dann der Arm ausgerissen wird. Ich bin nicht nur Angel, sondern ich muss auch noch Geld verdienen, um dann Angel sein zu können. Das heißt, meine Zeit ist wie bei vielen Angels stark begrenzt. Deshalb bringt es mir nichts, wenn jemand alle sieben Minuten anruft und dies oder jenes fragt. Das muss schon strukturiert sein und man muss regelmäßig solche Treffen machen und man kann dann entscheiden, an welchen Stellen ich helfen kann. Es kann aber nicht sein, dass man ständig parat stehen muss. Das geht einfach nicht.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Ein Punkt, der mir als Anwalt wichtig ist: Für mich ist es ganz wichtig, dass sich die Gründer:innen mit den Business Angels in irgendeiner Weise schriftlich zusammengefunden haben. Von mir aus kann es auf dem Bierdeckel sein. Es muss aber in irgendeiner Art und Weise dokumentiert sein, weil man doch immer wieder sieht, dass diese Handschlagvereinbarungen nicht ausreichen. Ich bin ja in Hamburg und hier sagt man: “Handschlagvereinbarungen reichen aus”.
Unter hanseatischen Kaufmännern gilt es wie ein schriftlicher Vertrag. Das mag sein, aber blöderweise kann sich dann keiner mehr so an die genauen Einzelheiten erinnern und keiner kann sie nachweisen. Deshalb tendiere ich immer dazu, ohne den Bierdeckel geht es nicht. Den braucht ihr und auf dem muss auch jeder Business Angel stehen.
Natürlich kann es auch gerne ein bisschen mehr als nur ein Bierdeckel sein, es muss jetzt aber auch kein 100-seitiger Vertrag sein. Das Dokument, sozusagen das Grundgesetz des Gründerteams und der Angels, auf das muss man Wert legen und es muss atmen können, aber es muss schriftlich da sein.
Da müssen Erwartungshaltungen drauf stehen und da muss draufstehen, was man bekommt, wenn man diese Erwartungshaltung erfüllt. Auch das, was passiert, wenn man sie nicht erfüllt.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Es gibt eigentlich drei Wege des Exits:
1. Es gibt keinen richtigen Exit.
Man bleibt einfach zusammen und das Unternehmen ist aus sich heraus so gesund, dass man mit alternativen Finanzierungsformen, ohne die Mehrheit zu verlieren weitermachen kann. Das kommt zwar nicht so häufig vor, jedenfalls ist es nicht so, was man wahrnimmt, weil die großen Exits immer die sind, die man wahrnimmt. Es ist eigentlich das, was die Gründer:innen häufig wollen, was mir auch liegt, also etwas zu gründen, was bleiben soll. Also nicht immer nach einem Exit zu schreien.
2. Verkauf an institutionelle Growth Investoren.
Diese Investoren bilden dann sozusagen die zweite oder dritte Stufe. Und das Unternehmen richtig groß machen und möglicherweise über verschiedene Länder zu skalieren. Das wäre für mich ein Exit und für das Unternehmen gut, weil es dann groß wächst.
3. Strategischer Partner:
Man kann sich auch einen strategischen Partner suchen. Das sieht man ganz häufig, also, dass man sich zum Beispiel ein mittelständisches Unternehmen sucht, die mit einsteigen. Gerade in Deutschland gibt es viele mittelständischen Unternehmen, die auf der Suche nach Startups sind, weil sie einfach diese Kreativität und Schnelligkeit in ihrem eigenen Unternehmen erlernen wollen. Das kann dann ein Verkauf oder eine starke Beteiligung sein.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Firmenbewertung ist an der Stelle nicht ganz richtig und wird häufig falsch dargestellt. Wenn da jemand kommt, eine super Idee hat und sagt, dass seine Bewertung eine Million ist, dann ist es nach sämtlichen wirtschaftlichen Bewertungsmethoden natürlich Quatsch. Man muss sich selbst die Frage stellen, was man eigentlich haben möchte. Wie viele Anteile möchte ich haben? Wie viel ist mir es wert? Was braucht das Unternehmen? Wo kann es hin? Ist es skalierbar?
Und dann kann man es noch in einem gewissen Maß absichern, dadurch, dass man bestimmte Milestones einbaut. Dann kann man vereinbaren, dass wenn diese Milestones nicht erreicht werden, dass ich mehr Shares bekomme oder wenn es besser läuft, bekomme ich weniger Shares. Da kann und sollte man ein bisschen flexibel arbeiten und nicht von vornherein alles fixieren.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Da bin ich relativ flexibel, ich fordere schon, dass es ein sauberes Reporting einmal im Quartal gibt. Ein wie auch immer gearteten Bericht, das geht aber auch gerne mündlich bei einem Abendessen. Im Augenblick häufig mit vielen Videocalls. Es ist immer wichtig, dass man die Investoren regelmäßig informiert, weil in dem Moment, wo man als Investor nichts hört, denkt man, dass irgendwas schief läuft. Meistens ist es dann auch leider so, häufig ist es aber auch so, dass man gar keine Zeit als Gründer:in mehr hat, auch noch an die Investoren zu denken, weil es so gut läuft. Es sollte aber nicht passieren, dass man die Investoren vergisst zu informieren.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Für mich ist es ganz wichtig, dass die Innenbeziehungen der Gründer:innen sauber geregelt sind. Sodass sie in allen Situationen bzw. in den meisten Situationen halten können. Im Wesentlichen gibt es ja immer zwei Situationen. Entweder das Unternehmen performt oder das Unternehmen performt nicht. In beiden Situationen streiten sich Gesellschafter:innen. Dann gibt es unterschiedliche Auffassungen, die Gründer:innen wollen sich trennen.
Häufig ist es einfach so, dass die Gründer:innen vor lauter Begeisterung einfach mal losgelegt haben und manchmal schon zu weit sind, um das Innenverhältnis zu regeln. Zum Beispiel hält nur eine Gesellschafter:in Anteile und verspricht dem anderen etwas, wenn er es ihm jetzt aber gibt, müsste er es versteuern. Deshalb ist es für mich sehr wichtig, dass eben diese Innenbeziehungen sauber geregelt sind. Außerdem flexibel genug, um reagieren zu können.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Also am Anfang ist es sicherlich einfacher, wenn es weniger Gesellschafter sind. Das hängt immer davon ab, ob es Gründergesellschafter oder Investoren sind. Ich finde es immer gut, wenn es zwei oder drei Angel gibt, weil jeder etwas anders mitbringt, also Geld haben die meisten irgendwie. Der Erste kann eben mehr rechtlich beraten, der Zweite ist ein Marketing Genie und der Dritte ist ein besonders guter Netzwerker. Wenn man die alle zusammen findet, ist es natürlich super.
Bei den Gründer:innen sollte es auch so sein, dass man wesentliche Bereiche abdeckt. Also, dass es auch nicht nur zwei Gründer:innen sind, die nur zusammen performen können, weil es am Ende häufig so ist, dass es nicht mehr die zwei Gründer:innen sind.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Natürlich müssen es proportional kleine Tickets sein, die man in Startups investiert. Das Risiko ist im Startup-Bereich einfach besonders groß. Das heißt, man muss möglichst weit streuen, um nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Das mag sein, dass man es in einem Fall mal macht, weil man so begeistert ist. Häufig auch durch die persönliche oder familiäre Beziehung zu den Gründer:innen. Dies kann dann gefährlich sein. Es muss auf jeden Fall immer Geld sein, was man im Zweifel abschreiben kann.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Ich finde, dass Mädels vieles besser machen als Jungs. Sie gehen viel früher und strukturierter an Sachen ran. Jungs arbeiten viel mehr aus dem Bauch heraus. Ich glaube aber, dass es am Ende der Mix macht. Mädels tun sich manchmal ein bisschen schwerer, Entscheidungen zu treffen, Jungs haben vielleicht nicht so das große Problem damit, weil sie eher aus dem Bauch heraus arbeiten. Es ist natürlich subjektiv, es kann natürlich auch mal andersrum sein.
Ich finde es super, wenn sich so Teams zusammentun. Jungs und Mädels sind, glaub ich, ein kompletteres Team als nur Jungs oder nur Mädels. Häufig sieht man aber genau das Gegenteil, also nur Jungs in bestimmten Bereichen und nur Mädels in bestimmten Bereichen. Wir haben viel mit Food zu tun, da sieht man häufig Mädels. Jungs eher nicht so. Wenn es dann eher um Tech oder Finanzen geht, dann sieht man wieder mehr Jungs. Wobei ich gerade auch ein spannendes Startup habe, wo nur Frauen im Team sind. Das ist auch gut so, weil ich manchmal wirklich ganz anders an die Sache herangehen.
Am Anfang würde ich sagen, dass es sich bei allen um Menschen handelt. Gründer:innen sind Menschen. Und dann ist es so, dass die einen das eine und die anderen das andere besser können. Dann spielt manchmal das Geschlecht doch eine Rolle, weil Frauen vielleicht tendenziell das eine besser können und Männer das andere. Wenn man es zusammentut, dann ergibt sich eben das gesamte Team. Das kann aber natürlich auch anders sein. Es gibt Männerteams und Frauenteams, die gut funktionieren. Ich kann auch Frauenteams verstehen, die sagen, dass sie keine Männer im Team haben wollen, weil die alles durcheinanderbringen. Das verstehe ich noch eher, als wenn Männer sagen, dass sie keine Frauen im Team haben wollen.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Ich sehe mich da auch immer als Coach, wenn es institutionelle Investoren gibt, dann versuche ich mich auch immer ein bisschen auf die Seite der Gründer:innen zu setzen und deren Interessen zu verteidigen. Da geht es immer darum, dass die Gründer:innen nicht die Motivation verlieren, weil sie vielleicht zu viele Anteile des Unternehmens abgeben. Sonst kann die Hauptmotivation, nämlich Unternehmer zu sein, plötzlich weg sein. Angestellter können die meisten sein und Gründer:innen haben sich ja gerade dafür entschieden eben nicht angestellt zu sein. Wenn ich aber nurnoch 3 % des Unternehmens halte, wenn es jetzt nicht 100 Milliarden Wert ist, dann ist man irgendwann nicht mehr motiviert genug.
Das ist wichtig, bei sämtlichen Finanzierungsrunden im Hinterkopf zu behalten. Da gibt es verschiedene Methoden, wie man das sicherstellen kann. Gründer:innen, die es zum ersten Mal machen, kennen diese Methoden natürlich nicht. Bei den institutionellen Investoren gibt es eben unterschiedliche, viele sind sehr fair, die kennen diese Problematik und die müssen sie auch lösen, denn sie sind auch davon abhängig, dass das Gründerteam motiviert bleibt. Aber es gibt hier und da kleine schwarze Schafe und da muss man einfach drauf achten, dass die Interessen der Gründer:innen ausreichend berücksichtigt werden.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Also persönlich arbeite ich fast immer mit Milestones, weil die für eine Bewertung des Unternehmens eine große Rolle spielen. Wann komme ich an den Markt? Wie viel Umsatz kann ich generieren? Kann ich überhaupt Umsatz generieren? Wo kann ich den Umsatz generieren? Mit wem kann ich den Umsatz generieren? Was sind meine Marketingkosten? Bestimmte Ziele, die erreicht werden müssen, um voranzukommen. Das ist alles sehr wichtig und dies spielt für die Bewertung eines Unternehmens vielmehr eine Rolle als das, was sich Gründer:innen am Anfang vorstellen.
Die Investitionsentscheidung hängt schon ein bisschen von den Milestones ab. Natürlich hängt es auch ein bisschen davon ab, was das Unternehmen braucht und was die Businesspläne vorsehen. Ich finde aber, dass so eine Beziehung zwischen Gründer:innen und Angels auch atmen können muss. Das heißt, es muss sich irgendwie in alle Richtungen bewegen und es ist wie in einer Partnerschaft, da kann man nicht einfach sagen: “Hier sind 100.000 Euro und ich bekomme 20 %”. Nach 6 Monaten kann nichts passieren, oder es kann irre viel passieren ohne dass ein Business Angel was dafür getan hat.
Das ist ja auch immer wichtig, wer bringt eigentlich was? Der Business Angel ist ja häufig auch so eine Art Coach. Häufig hat er auch ein Netzwerk und kann hier und da ein bisschen helfen. Wenn es aber dazu führt, dass die Gründer:innen nur so ein bisschen arbeiten und der Business Angel nicht nur das Geld gibt, sondern alle wichtigen Türen auf macht, dann müssen die Gründer:innen auch akzeptieren, dass der Angel ein bisschen mehr getan hat, als vielleicht die Gründer:innen selbst. Andersrum kann es aber auch sein, dass der Angel nur ein bisschen Geld gibt und sonst gar nichts macht und die Unternehmer unfassbar gut performen. Dann kann man auch sagen, dass die ein bisschen mehr Anteile haben müssen.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Mich müssen im Wesentlichen die Gründer:innen persönlich begeistern. Ich finde es immer toll, wenn sich Leute zusammentun, um persönlich ins Risiko zu gehen, um ein Unternehmen zu gründen, was dann wiederum irgendwas voranbringt. Das ist ja so der Kern eines jeden Unternehmens.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Die Klippe, die ich eigentlich am häufigsten sehe, ist die Zeit. Jeder macht mehr oder weniger einen Businessplan. Es ist auch wichtig, dass man einen Businessplan hat, weil man dann irgendwo einen roten Faden und ein Ziel hat. Aber ich habe eigentlich noch nie einen Businessplan gesehen, der sich am Ende wirklich erfüllt. Meistens dauert alles viel länger, aus 1000 verschiedenen Gründen.
Und wenn man sagt, dass man das Unternehmen jetzt für ein halbes Jahr finanziert, dann wird es meistens nicht ausreichen. Nach einem halben Jahr steht man dann da und es muss ein neuer Investor ran oder der gleiche Investor muss noch mal nachlegen. Das sollte man vorher im Blick haben, dass es 1000 Gründe geben kann, warum der Businessplan zeitlich nicht eingehalten werden kann.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Also ich glaube, man sollte so was schon öfters mal gesehen haben. Jede Angelschaft, so nenne ich es jetzt mal, ist so ein bisschen wie eine Ehe, nur sehr stark komprimiert. Man hat am Anfang starke Begeisterung und es gibt ununterbrochen irgendwelche Klippen, die man umschiffen muss. Wenn man dies nicht gewohnt ist, wird man schon an der ersten Klippe scheitern und so was möglicherweise nie wieder machen.
Das muss man sich bewusst sein und deshalb würde ich es hier und da mit dem pokern vergleichen. Hier und da ein bisschen Geld investieren, um einfach mal eine Historie zu haben und einen Track-Record selber aufzubauen. Auch ein paar Mal auf die Nase zu fallen, um zu sehen, warum man eigentlich auf die Nase fällt. Oder warum das Team auf die Nase fällt und damit das eigene Geld futsch ist.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Die Gründer:innen müssen schon die Unternehmer sein. Am liebsten sollten sie alle Rollen abdecken können. Die Business Angels sucht man sich ja danach auch aus, was man möglicherweise noch an Coaching braucht und was man noch ein bisschen auffüllen muss. Bei mir sind es häufig so ein paar rechtliche Grundlagen. Das heißt, ich helfe den Gründer:innen von Anfang an, eine vernünftige rechtliche Struktur zu finden und dann auch im Sinne der Gründer:innen mit anderen Investoren zu verhandeln. Denen auch so ein bisschen die Guidelines zu geben, was üblich und was nicht üblich ist. Die Angels sind dafür da, so ein bisschen Guidelines zu geben, ein bisschen einen roten Faden legen oder eben auch eine Bande darstellen, um eine Richtung zu geben.
Wirklich als Coach und als Mentor, so ein bisschen wie ein Papa vielleicht, den man nicht immer hört, es kommt natürlich auch immer auf das Alter an. Man kann ihn natürlich auch ignorieren und er streicht dann das Taschengeld, aber er hat einfach viel Erfahrung. Das nimmt man vielleicht nur im Unterbewusstsein wahr. Vielleicht auch eher der Opa, der hat oft ein besseres Standing als der Papa.“


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Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Das ist immer die persönliche Beziehung, die sich zwischen Angel und Gründer:innen entwickelt. Der Name ist ja auch ein bisschen Programm, ein Engel ist ja was Gutes. Institutionelle Investoren sind fast immer fremd gemanagt, also da arbeiten Leute mit fremder Leuten Geld. Die haben dann auch nicht so viel Freiraum, weil die eben auch jemand anders verpflichtet sind, nämlich eben deren Geldgebern wiederum. Der Business Angel ist nur sich selbst verpflichtet. Aus dem Grund kann er hier und da flexibler reagieren und natürlich auch viel enger mit so einem Team zusammenarbeiten.“
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