Business Angel Academy
Vor einem Startup-Investment als Business Angel
mit fantastischen Beiträgen von 30 Angels wie beispielsweise

Beate Fastrich
Business Angel aus München

Insa Horsch
Food Business Angel

Xavier Sarras
Purpose Business Angel

Matthias Helfrich
Business Angel des Jahres 2021

Stefan Müller
Erneuerbare Energie Business Angel

Tina Dreimann
Impact Business Angel

Dr. Bastian Schmidt-Vollmer
Business Angel und Rechtsanwalt

Wilfried Gillrath
Business Angel aus Hamburg

Maria-Johanna Schaecher
Food & Health Business Angel

Stephan Jacquemot
Business Angel aus Köln
Vor einem Startup-Investment als Business Angel
Vor dem eigentlichen Investment in ein konkretes Startup sollte sich jeder Business Angel über verschiedene Fragen Gedanken machen. Von der eigenen Investment-Strategie über die Startup-Prüfung bis hin zur eigentlichen Abwicklung des Investments.
Übersicht der Fragen vor einem Startup-Investment als Business Angel
Was sind die ersten wichtigen Investitionskriterien?
Business Angels haben ganz verschiedene Gründe, warum sie in ein Startup investieren.
Klar ist nur, dass es viel mehr Startups gibt, die eine Finanzierung suchen, als Startups, die auch wirklich eine Finanzierung durch einen Business Angel oder Venture Capital Fond bekommen.
Aus dem Grund scannen Angels ganz viele Pitch Decks, bis sie ein für sich relevantes Startup-Investment finden. Wie gehen sie dabei konkret vor und was sind ihre Investitionskriterien?


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dörte Kaschdailis: „Als Business Angel bin ich ja wirklich in einer sehr frühen Phase eines Unternehmens mit den Gründer:innen zusammen. Zu dem Zeitpunkt gibt es nicht unbedingt harte KPIs, weil vielleicht noch gar kein Produkt vorhanden ist und man an einem MVP arbeitet.
Ich schaue immer auf den folgenden Dreiklang:
1. Gründer:innenteam, also welche Persönlichkeiten sitzen da vor mir. Haben die eine Identifikation mit ihrer potenziellen Zielgruppe und ihrem potenziellen Markt? Also wissen die über was sie reden? Oder gründen sie aus ihrer eigenen Filterblase heraus. Es gibt auch Gründer:innen, die aus ihrem eigenen Bedürfnis heraus gründen, aber niemals am Markt abchecken, ob es überhaupt eine Relevanz hat. Also Thema Product-Market-fit ist da sehr wichtig.
2. Gründer:innenpersönlichkeiten müssen eine Salesliebe mitbringen, da es fast gar nichts gibt, was man nicht verkaufen muss. Da schaue ich schon sehr genau hin, weil ich selbst auch relativ saleslastig bin.
3. Eine realistische Einschätzung der Operationalisierung der Ideen, die die Gründer:innen haben. Auch die Einschätzung welche Komplexitäten auf sie zukommen und wie sie es operativ lösen wollen. Ich selber komme ja stark aus dem Operations-Geschäft, sodass ich die Einschätzungen nachvollziehen kann.
Es heißt nicht, dass sie es über die Journey alles selber machen müssen, aber es muss ein Verständnis da sein, in welchen Bereichen zum Beispiel als erstes Personal benötigt wird oder wo man eine Systemunterstützung braucht. Da schaue ich schon drauf, ob die Gründer:in alles durch eine rosarote Brille sieht. So was fände ich dann nicht so attraktiv.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Stephan Jacquemot: „Für mich sind Investitionsentscheidungen von folgenden Faktoren abhängig:
1. Team:
Welche Menschen stehen dahinter. Das sage ich nicht einfach so, sondern ich investiere relativ viel Zeit darin, zu verstehen, was die Vita und das Skillset der Person ist. Auch ob die Vita und das Skillset zu dem Geschäftsmodell passt.
2. Produkt:
Wie schön und wie gut können die Gründer:innen die Produkte bauen? Ist das, was sie gebaut haben auch schon da? Ich will auch immer schon ein bisschen was sehen. Teams, die mir nur eine Idee vorstellen, ohne, dass sie es schon mal an entwickelt haben, haben es etwas schwieriger bei mir. Ich würde schon gerne etwas das Produkt sehen und wie smart und schön das Team das Produkt baut.
3. Marktpotenzial:
Wie groß ist das Problem? Ist es ein deutsches, europäisches oder weltweites Problem?
4. Marge:
Kann man gute Margen realisieren? Ist es ein Geschäftsmodell, wo ich erkenne, dass ich nicht nur eine DB1-Marge habe, sondern wo ich auch auf der EBIT-Marge sehr schnell profitabel sein kann. Basierend auch auf der Vergangenheit, dass man es ein bisschen einschätzen kann.
Was ich Gründer:innen sehr stark rate ist, über eine warme Intro zu einem Angel-Investor zu kommen. Für mich ist es noch mal ein riesiger Unterschied, ob es eine Gründer:in ist, die wir schon mal finanziert haben, oder von einem anderen Angel kommt, oder von einem ehemaligen Arbeitskollegen. Also irgendwo über ein Netzwerk die Gründer:innen auf einen zu kommen. Das hat einen unglaublichen Effekt darauf, wie intensiv man sich mit einem Startup beschäftigt.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Mich müssen im Wesentlichen die Gründer:innen persönlich begeistern. Ich finde es immer toll, wenn sich Leute zusammentun, um persönlich ins Risiko zu gehen, um ein Unternehmen zu gründen, was dann wiederum irgendwas voranbringt. Das ist ja so der Kern eines jeden Unternehmens.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Xavier Sarras: „Gerade im Angel Investing Bereich ist das Team entscheidend. Du investierst ja als Business Angel in einer sehr frühen Phase. Und in so einer frühen Phase sind über die Idee und über den Markt hinaus, die ich mir natürlich auch anschaue, das Team entscheidend. Die Konstellation des Teams, die Erfahrungen und vor allem auch deren Purpose. Ich rede auch sehr gerne von dem Purpose eines Teams und von Foundern.
Da muss einfach eine hohe Übereinstimmung sein zwischen dem, was sie sich vorgenommen haben und ob ich den Glauben daran habe, dass sie auch den ultimativen Willen haben, das zu machen. Dabei handelt es sich um ein Kern KPI. Ich weiß nicht, ob man es als KPI definieren kann. Ein Purpose lässt sich schwer quantitativ messen. Aber ich schaue mir diesen Punkt sehr genau an. Ansonsten schaue ich mir die Skalierbarkeit der Idee an und ob die Werte der Geschäftsidee mit meinen Werten übereinstimmen.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Rahel Stichtenoth: „Wie ich mich für ein Startup entscheide?
Da geht es mir als Erstes um mein Bauchgefühl gegenüber dem Gründungsteam. Traue ich ihnen zu, dass sie ihre Idee so weit verfolgen und weiter zu entwickeln, dass daraus eine große Unternehmung wird, die eben auch erfolgreich ist.
Traue ich ihnen weitere Finanzierungsrunden zu? Traue ich ihnen eine Entwicklung zu? Einfach mein Gefühl der Persönlichkeit der Gründer und dann eben auch, dass irgendwo ein valides Geschäftsmodell dahinter steht, was wirklich skalierbar ist.
Wo ich Skaleneffekte habe, wo die Customer Acquisition Cost (CAC) mit der Zeit heruntergehen und wo ich einen Markt habe.“

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Gesa Miczaika: „Die wichtigsten Faktoren für eine Investition sind für mich: die Marktgröße, die Gründer:innen, das Team und das Timing.
Für mich als Angel muss der Markt riesig groß sein, weil ich in meinem Portfolio sehr riskante Unternehmen drin habe und die Statistik sagt, dass sieben von zehn Startups es nicht schaffen. Zwei weitere von den zehn dümpeln so vor sich hin und nur ein Startup bezahlt dann sozusagen den Fond zurück. Jedes Investment muss also auch die Möglichkeit bieten, den gesamten Fond bzw. das ganze Budget, was man fürs Angel Investing nutzt, zurückzahlen zu können, plus natürlich eine Rendite. Und deshalb muss bei mir der Markt eben mehrere Milliarden groß sein. Das ist so die Rechnung, die wir machen. Wie stellt man das sicher? Im Endeffekt muss man selbst auch eine Marktrecherche machen und man rechnet nach. Natürlich geben die Gründer:innen einem irgendwelche Werte, aber da sollte man nochmal kurz gegenchecken, ob es realistisch ist.
Der zweite Punkt sind ja die Gründer:innen. Für mich ist es ganz wichtig, dass die Gründer:innen resilient sind. Das ist eine der wichtigsten Eigenschaften für mich. Außerdem sollten Gründer:innen optimistisch sein und mit einer Passion an ihr Thema gehen, damit da auch der Funke zu den Investor:innen überspringt. Gründer:innen werden natürlich auch nicht nur ihr Unternehmen gegenüber uns Investor:innen verkaufen müssen, sondern auch gegenüber Mitarbeitern oder Kunden. Deswegen ist das eine zwingende Voraussetzung.
Dann muss das Team der Gründer:innen natürlich auch ein besonderes Wissen über den Markt mitbringen, auf dem sie tätig sind. Bestenfalls haben sie da schon eine langjährige Erfahrung in dem Markt, oder sie haben eine bestimmte Kenntnis, die kein andere hat und nicht einfach ergoogelbar ist.
Außerdem sollten sich die Fähigkeiten der Gründer:innen aufeinander aufbauen. Die Fähigkeiten müssen auch komplementär zueinander sein, damit nicht alle Gründer:innen über die gleichen Fähigkeiten verfügen.
Der letzte Punkt ist das Timing. Es gibt ja häufig Unternehmen, die vor vielen Jahren gestartet wurden. Zum Beispiel im ClimaTech Bereich wurden bestimmt schon vor einigen Jahre tolle Dinge gestartet, die keine Finanzierung bekommen haben. Warum haben sie keine Finanzierung bekommen? Da war das Timing einfach nicht richtig. Zu der Zeit wurde das Problem und das Thema von vielen Investor:innen noch nicht erkannt. Deshalb ist das Timing ein sehr wichtiger Punkt.“

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Wilfried Gillrath: „Der beste Rat, den ich bekommen habe, war, dass man eben nicht in Exceltabellen und Zahlen reingehen sollte, weil das Team und Timing viel wichtiger sind. Passt die Dienstleistung, der Service oder das Produkt des Startups überhaupt in die Zeit?
Diese zwei Punkte sind so viel wichtiger als die ganzen Detailfragen.
Bei mir ist es immer eine Ambivalenz zwischen dem, dass ich diese Intuition versuche zu nutzen, aber auf der anderen Seite bin ich schon jemand, der eine Affinität zu Zahlen hat. Also habe ich immer eine latente Versuchung, doch noch in die Zahlen zu schauen.
Da hat mir mal jemand gesagt, dass ich es einfach bleiben lassen soll. Das weiß sowieso keiner so richtig, warum die Zahlen so sind, wie sie sind. Man muss am Ende schauen, was rauskommt und das Team ist der entscheidende Part und die werden es schon irgendwie hinbekommen. Das ist genau das, was ich immer tun will, aber wo ich auch leicht vom Pfad abkomme.
Insofern war das noch eine gute Sensibilisierung, die mir auch in den Folgeinvestments geholfen hat, da auf der kognitiven und intellektuellen Ebene, was diese Zahlen und das Geschäftsmodell angehen. Wirklich den Fokus auf die Gesamtsicht und die intuitive Betrachtung.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Janosch Kühn: „Als Business Angels und mit unserem Family-Office investieren wir eher in frühen Phasen. Es gibt immer mal wieder Ausnahmen, also vielleicht auch mal Series A. In einer frühen Phase fühlen wir uns sehr wohl und da gibt es unterschiedliche Maßstäbe, die man anlegt. Bei einer Series A will ich schon richtige Traction, Umsätze und Zahlen sehen.
Wenn es eine Pre-Seed- oder Seed-Runde ist, dann will man die Gründer schon sehr genau kennen und eine Einschätzung zum Markt haben. Wie bewegt sich der Markt und ist er überhaupt groß genug?
Können die Gründer es durchziehen? Sind sie stark genug? Am liebsten habe ich ein sehr early Startup mit großer Traction und dann ist es auch sehr einfach in so ein Startup zu investieren.
Das ist ja auch so unsere Geschichte als Gründer, wir waren in einer sehr frühen Phase, hatten aber schon eine große Traciton. Wir waren da 5 Leute und hatten schon ca. 100.000 Euro Umsatz im Monat. Die meisten Geschäftsmodelle geben sowas nicht her, aber wenn du sowas hast, dann ist es auch sehr leicht Geld zu raisen.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Stefan Müller: „Die Entscheidung, warum ein Business Angel investiert, hat primär schon etwas mit dem Produkt zu tun. Das ist meistens der Türöffner. Gerade wenn ich bei AddedVal.io bin und ich schaue, was ich an Informationen haben möchte. Bei mir eben: Nachhaltigkeit, Outdoor, Sport und dann bekomme ich die Sachen erst mal zugeschickt. Das muss natürlich irgendwo passen.
Aber der zweite Weg ist immer, dass ich die Präsentation durchgehe und schaue, wer dahinter steckt. Das ist einer der Hauptpunkte, die man auch meiner Sicht am Anfang gerne unterschätzt. Das Produkt ist wichtig, die Menschen dahinter sind teilweise noch wichtiger, ob und wie viel man in eine Firma investiert.“

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Alf Arnold: „1. Punkt: Das Team ist entscheidend und deshalb ein wichtiger Entscheidungsfaktor.
2. Punkt: Das Timing ist sehr wichtig, also ob ein Produkt zu früh oder zu spät für einen Markt ist. Diesen Punkt habe ich lange Zeit nicht beachtet und übersehen. Also wirklich auch einen Schritt zurückgehen und sich folgende Fragen stellen: Gibt es ein Marktpotenzial für diese bestimmten Produkte? Gibt es gesellschaftliche Trends, die in die Richtung gehen? Stimmt das Marktpotenzial mit der Startup-Bewertung der Gründer:innen überein? Handelt es sich aus der eigenen Erfahrung vielleicht eher um ein langweiliges, aber konstantes Business? Oder ist es wirklich ein Produkt mit extremem Skalierungspotenzial?
Gibt es eine formale Struktur für die Investitionsentscheidung?
Es wird in dem Moment Formal, wenn ich eine Entscheidung getroffen habe und Soft Commitments eingehe und man dann die exakten Rahmenbedingungen bespricht und eine Due Diligence macht. Also soweit man es bei so einem jungen Unternehmen überhaupt machen kann. Alles sollte jedenfalls sortiert sein und dass man sich auch mal über Themen wie IP Gedanken macht, damit man nicht in irgendwelche offenen Messer läuft, die man so nicht sieht. Bis dahin bin ich besonders bei Einzelgründer:innen kritisch.
Ich denke, man muss genau hinschauen, wenn Startups aus Company Buildern rauskommen. Also mit welchen Prämissen sie dort reingegangen sind und zu welchen Konditionen sie da wieder rausgehen. Außerdem muss man sich bei investitionslastigen Produkten überlegen, wie lange man da mitgehen kann und wie viel Ausdauer man da überhaupt mitbringt. Typische Kriterien sind auch die Exitmöglichkeiten, die ein Startup in der Zukunft bieten könnte.
Ich glaube, dass man bei so einem jungen Startup keine ganz rationale Entscheidung treffen kann. Man muss also auch mit den Gründer:innen und mit dem Team zusammenpassen und vertrauen haben. Außerdem muss man es in erster Linie den Gründer:innen zutrauen, das Profil muss stimmen und im zweiten Schritt kommen rationalere Faktoren wie Marktpotenzial ect.. In allen Bereichen gibt es Fragezeichen, da man mit einem jungen Startup ganz am Anfang steht.
Man kann einfach noch nicht wissen, was in acht Jahren stattfindet. Aus dem Grund gibt es die komplett rationale Entscheidung mangels Fakten nicht. Niemand hat eine Glaskugel, die uns die Zukunft verrät. Es gibt dieses Level an Angel Investment, wo man sich eine Entscheidung zutraut und diese Entscheidung nur vor sich selbst rechtfertigen muss. Es ist nicht notwendig ein Investmentkomitee oder Shareholder zu überzeugen.“

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Benjamin Minack: „Bevor wir uns überhaupt intensiv mit Zahlen in dem Projekt beschäftigen, versuchen wir uns einen Eindruck zu verschaffen, wie gut wir verstehen, was die Gründer:innen sich da überlegt haben. Können wir diesen Markt verstehen, können wir nachvollziehen, worum es da geht. Oder fehlt uns da schon ganz viel Wissen, um eine Einschätzung geben zu können.
Also dass wir den Gründer:innen auch neben dem Geld mit Kompetenzen helfen können. Beides wollen wir geben, wir wollen ja nicht nur Liquidität zur Verfügung stellen, sondern im Zweifel auch dafür sorgen, dass unsere Netzwerke oder Kompetenzen irgendwie hilfreich sind. Das kann natürlich nur der Fall sein, wenn wir das Thema gut verstehen.
Wenn wir da einen guten ersten Eindruck haben, dass das für uns anschlussfähig ist, setzen wir uns ein bisschen intensiver mit dem Team auseinander. Wir versuchen zu verstehen, welche Kompetenzen im Team sind und trauen wir dem Team zu, was es sich selbst vornimmt und wie funktionieren wir auch mit dem Team. Können wir uns vorstellen, mit dem Team zu arbeiten, funktioniert das zwischenmenschlich oder sind Termine, die man später mit den Akteuren hat, eher unangenehm.
Dann sind natürlich auch KPIs relevant, aber die KPIs unterscheiden sich von Geschäftsmodell zu Geschäftsmodell so stark, dass man da keine präzise Antwort geben kann.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Maria-Johanna Schaecher: „Ich achte bei Start-ups im Grunde genommen auf zwei Dinge. Erstens auf das Geschäftsmodell. Glaube ich an die Idee und glaube ich, dass die Idee in die Trends passt und sich skalieren lässt? Und das Zweite, worauf ich achte, ist das Team, weil auch eine gute Idee ohne ein gutes Team nicht fliegen wird.
Insofern ist mir ein Pitch Deck am Anfang interessant, aber das Wichtigste für mich sind die Interaktionen und der Austausch mit den Gründern oder dem Team, welches hinter der Idee steckt.
Meistens fange ich an, mich kurz einzulesen und dann mehrere Gespräche mit dem Team zuführen. Wenn man mehrere Gespräche führt und auch Ideen diskutiert, kann man eigentlich sehr gut erkennen, ob das Team das Potenzial hat und ein Team ist, an das man glaubt und unterstützen möchte.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Olaf Stichtenoth: „KPIs sind ein sehr wichtiges Thema, um ein Unternehmen vernünftig aufzubauen. Da ich in einer sehr frühen Phase in die Unternehmen einsteige, besteht die Herausforderung darin, die richtigen KPIs zu finden, an denen sich ein Unternehmen entwickeln kann. Um dann in Folgerungen anhand dieser KPIs auch Geld aufzunehmen.
Ganz zentrale KPIs bei Startups, die ein SaaS-Modell haben, ist auf den monatlichen Umsatz zu schauen. Das nennt sich Monthly Recurring Revenue (MRR), also der Umsatz, der tatsächlich vertraglich Monat für Monat wieder reinkommt. Das kann man dann auf den Annual Recurring Revenue (ARR) hochrechnen und das sind meistens die Zahlen, auf denen in späteren Runden mit Multiples die Bewertungen gemacht werden.
In einer ganz frühen Phase kann ich mir halt nur anschauen, was die Gründer in den Bereichen erzielen wollen und welche KPIs sie erreichen möchten. Passt das mit Dingen zusammen, die ich als Business Angel in der Vergangenheit gesehen habe und ist es realistisch, dass sie diese Kennzahlen erreichen. Oder können sie noch viel bessere Zahlen erreichen. Den Fall hat man auch öfter, dass Gründer viel zu tiefgestapelt ins Fundraising gehen.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Tim Schumacher: „Für mich ist der wichtigste Faktor für eine Investitionsentscheidung das Team. Gerade in einer ganz frühen Phase ist das Team absolut entscheidend. Steckt da Gründer:innenpower im Team? Ist es auch komplementär zusammengesetzt? Ich mag vor allem Teams, wo eine Techniker:in mit einem betriebswissenschaftlichen Menschen zusammenarbeitet. Dann müssen es natürlich Menschen sein, die dafür brennen zu gründen und die das mitbringen, was man zum Gründen braucht.
Daneben sind natürlich auch ein paar andere Faktoren entscheidend. Zum Beispiel: Was ist bis jetzt mit welchen Mitteln geschaffen worden? Man sagt am Anfang Traction dazu. Das kann eine erste Website sein oder erste Anhaltspunkte, die zeigen, dass man als Gründerteam auch etwas schafft und nicht nur eine Idee hat. Für die Idee gibt es tatsächlich relativ wenig Geld.
Dann gibt es noch weitere Faktoren, wie zum Beispiel Marktfaktoren. Ist man vielleicht zu früh oder zu spät im Markt, auch Timing genannt. Das würde ich so als dritten wesentlichen Faktor nennen.“
Wie funktioniert ein guter Auswahlprozess und Due Diligence?
In einer Due Diligence wird ein Startup genau analysiert und bewertet. Solche Prüfungen werden insbesondere im Rahmen von Transaktionen der Unternehmensanteile durchgeführt. Das hilft den Business Angels beim Auswahlprozess der Startups, damit sie genau wissen, auf was sie sich bei dem Investment einlassen.
Dabei sollten zum Beispiel folgende Fragen geklärt werden: Wer führt das Unternehmen? Was wird wo und wie verkauft? Wie hat sich das Unternehmen bisher entwickelt? Wie sieht die weitere Unternehmensplanung aus? Wie ist der rechtliche Status Quo?


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Tim Schumacher: „Ganz konkret beginnt meine Due Diligence natürlich mit einem Review des Pitch Decks. Deshalb ist das Pitch Deck immer der erste Eindruck, wobei eigentlich die erste E-Mail ganz am Anfang steht. Diese sollte also kurz, knapp und die wesentlichen Dinge drin haben, am besten mit Bezug auf mein Umfeld.
Das Pitch Deck ist der erster Teil meiner Due Diligence. Ich kann es gar nicht oft genug betonen, dass es einfach wichtig ist, dass das Pitch Deck gut aussieht. Wenn man selbst kein Designer ist, lohnt es sich, da einen Professional für vielleicht 500 Euro drüber schauen zu lassen. Also erster Teil: eine ordentliche E-Mail und ein ordentliches Pitch Deck.
Wenn das Pitch Deck interessant ist, dann kommt im zweite Teil der Due Diligence ein Gespräch. Deshalb ist es auch quatsch und nicht zielführend, wenn mich Gründer:innen per E-Mail anschreiben und direkt ein Gespräch wollen. Man möchte als Angel nur sprechen, wenn man auch etwas Interessantes sieht.
Beim ersten Gespräch reicht oft auch erst mal eine Gründer:in, weil man als Angel weiß, dass man nicht gleich das ganze Team blockieren möchte. Wenn diese Hürde genommen ist, dann besprechen wir es meistens intern noch mal ab. Danach sprechen wir mit dem ganzen Team und währenddessen schauen wir uns den Markt, Referenzen und die Profile der Gründer:innen an.
Außerdem ist es in der Due Diligence ganz wichtig, sich mit dem Produkt zu beschäftigen. Auch versuchen das Produkt zu “dog fooden”, also ein eigenes Produkt auch selber nutzen. Es geht natürlich nicht immer, aber bei vielen Produkten ist es möglich, sich einfach anzumelden und damit herumzuspielen.
Das sind so die ersten Teile der Due Diligence und dann weiß man eigentlich, ob es grundsätzlich ein spannendes Thema ist.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Robert Sünderhauf: „Als Business Angel investiert man ja in der Regel sehr früh. Daher ist für mich der erste Schritt im Auswahlprozess die Frage, über welchen Kanal die Idee zu mir kam. Kam sie über jemanden, von dem ich weiß, dass er Ahnung hat und gut Arbeit macht? Das ist natürlich ein Pluspunkt.
Als nächstes schaue ich natürlich auf die Idee: verstehe ich die und glaube ich daran, dass da etwas sein könnte? Wie groß könnte der Markt sein?
Dann schaue ich sehr schnell, wie das Team aussieht. Hat das Team Drive und die Lust, etwas Großes zu bauen? Habe ich den Eindruck, dass Team kann auch einmal leiden? Es wird schließlich sehr schnell passieren, dass Pläne sich nicht so realisieren, wie man es geplant hat. Findet dieses Team dann eine Lösung, bleibt dran


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Olaf Stichtenoth: „Es ist natürlich so, wenn ich blind in den Markt investiere, wie ich es zum Beispiel am Aktienmarkt machen kann, dass ich als Business Angel wahrscheinlich keinen Erfolg haben werde. Wenn ich als Business Angel erfolgreich sein will, dann muss ich genau schauen, in welches Unternehmen ich investiere. Je nach Phase sind da sehr unterschiedliche Faktoren entscheidend. Das Team ist immer entscheidend und bei vielen Investments, die ich gemacht habe, gab es eben eine Idee und das Team. Eine Idee ist relativ wertlos und man bekommt die gleichen Ideen als Business Angel relativ häufig auf den Tisch.
Also stellt sich die Frage, ob das Team hinter die Idee das beste Team zur Verwirklichung dieser Idee ist, um mir als Business Angel einen positiven Return zu bringen. Deswegen ist für mich der erste und wichtigste Punkt immer das Team. Und dann natürlich schauen, ob der Markt dafür da ist, haben die eine Vorstellung von Marketing, aber das sind eigentlich alles nachgelagerte Faktoren.
Ich würde jedem raten, erst mal aufs Team zu achten. Wenn das Team auseinanderfliegt, ist mir auch schon passiert, dann hat man meistens größere Probleme zu lösen.
Die Due Diligence ist aus meiner Sicht ein Thema, was bei Startup-Investments oft nicht strukturiert stattfindet und regelmäßig auch nicht stattfinden kann. Due Diligence ist eine Methode, um sein eigenes Risiko zu verringern. Im Venture Capital Bereich sollte es so sein, dass in jeder weiteren Runde das Risiko geringer sein sollte. Das ist auch etwas, was für die Gründer wichtig ist zu verstehen. Es heißt zwar Venture Capital Fonds, aber die Leute sind eher Risikoavers, da sie in späteren Runden reingehen. Business Angels können am wenigsten Risikoavers sein, da sie als Erstes ins Unternehmen reingehen. Als Business Angel ist es sehr schwierig, mit den begrenzten Mitteln eine vernünftige Due Diligence zu machen.
Deswegen denke ich, dass sehr viele Business Angels sagen, dass sie eine Due Diligence machen, aber tatsächlich vertrauen die meisten auf ein Bauchgefühl. Ich mache das auch so, da bin ich ganz ehrlich. Ich schaue mir natürlich den Finanzplan an und überlege, ob ich dem glaube, aber darin steckt es ja schon. Ob ich die Sachen glaube und nicht, ob die Sachen tatsächlich stimmen. Man kann sich natürlich die Unterlagen anschauen, die das Unternehmen bereitstellt und mal den Handelsregisterauszug ziehen. Also eine Basis Due Diligence durchführen, aber die richtige Due Diligence entsteht für mich als Business Angel durch die Gespräche mit den Gründern.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Joakim Nägele: „Was man sich wirklich anschauen sollte, ist der Markt und das Geschäftsmodell, um zu bewerten, ob das Geschäftsmodell im Marktumfeld Wachstumspotential hat. Was aber noch wichtiger ist – und das hat sich bei mir immer stärker gefestigt – sind die Gründer, ihre Herkunft, ihre Interessen, ihre Kompetenzen usw.
Am Ende können Gründer das beste Geschäftsmodell haben – wenn sie nicht in der Lage sind, die Operations zu stemmen und das Geschäftsmodell wirklich in der täglichen Arbeit erfolgreich umzusetzen, dann nützt auch die beste Geschäftsidee nicht.
Ich habe eben auch noch einmal bewusst gesagt ‚Herkunft und Interessen der Gründer‘. Es gibt auch Gründer, die durchaus von ihren Fähigkeiten her sehr gut sind, sich dann aber anfangen zu streiten, andere Interessen zu entwickeln usw. Darauf sollte man sehr stark achten, sich nicht vor Euphorie blenden zu lassen, sondern sich ganz genau, mit wem man es zu tun hat.
Ich habe keine ausgedruckte Checkliste, weil ich neun Jahre M&A gemacht und mehrere Jahre in Startups investiert habe. Insofern kommt das ein bisschen von innen heraus. Da gibt es schon Checklisten, die man nutzen kann. Man darf aber einfach nicht vergessen, sich auf die eigene Erfahrung und Intuition zu besinnen, mal nach innen zu horchen und fühlen, ob man damit ein gutes Gefühl hat – vor allem was die Gründer angeht.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Beate Fastrich: „Ich bin relativ strukturiert, wie ich an dieses Auswahlverfahren herangehe. Ich habe meine Punkte, die ich prüfe. Das ist natürlich das Team, und das auch an erster Stelle. Aber sehr wichtig ist für mich natürlich auch das Produkt bzw. der Service sowie der Markt, den es dafür gibt – und der Wettbewerb. Wenn ich einmal beispielsweise von der Technik nicht so viel verstehe, dann schauen ich auch mal, ob vielleicht ein anderer Angel dabei ist, der sich besser auskennt und das bereits geprüft hat.
Bei den ganz jungen Startups ist natürlich eine Legal Due Diligence nicht so wichtig, aber auch da muss man einmal draufschauen.
Das wichtigste ist aber wie gesagt das Team – und da kommt dann auch das Bauchgefühl mit in die Entscheidung. Dabei sollte man sich nicht nur die einzelnen Player im Team anschauen, sondern auch, wie das Team zusammenspielt. Das ist mir aufgefallen, wie wichtig es ist, auch mal mit allen zusammen zu sprechen, um die Interaktion zwischen den Teammitgliedern beobachten zu können.
Am Anfang ist mein Prozess also sehr strukturiert, aber am Ende auch mit einer guten Portion Bauchgefühl, vor allem über die Zusammenarbeit mit dem Team. Ein Business Angel Investment ist ja auch eine längerfristige Bindung und die muss auch persönlich passen.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Janosch Kühn: „Wir schauen uns die Gründer, das Team und den Markt genau an. Passt das alles zusammen? Wie sieht das Produkt aus? Wie sieht die Traction bezogen auf die Phase des Startups aus?
Wenn wir jetzt von Due Diligence sprechen, dann musst du natürlich schon Research betreiben. Gibt es die Firma wirklich? Stimmen die Zahlen, die präsentiert werden?
Gerade bei Frühphasen-Startups gibt es ja auch noch nicht so viele Zahlen, da würde ich einfach kontrollieren, dass die Zahlen im Pitch Deck auch wirklich stimmen.
Ein Beispiel, wo man immer draufschauen sollte, ist das Marktpotenzial. Ein Startup kann ein tolles Team und Traction haben, aber ist der Markt so groß, wie die Gründer es gerne hätten und präsentieren?
Wir als Investoren wollen mit unserem Investment unser Geld zurückverdienen und da ist das Marktpotenzial ein wichtiger Gradmesser.
Ein Startup haben wir auch wegen eines Gründers abgelehnt, der hat menschlich einfach nicht gepasst. Da war die Traction super und der Markt auch riesig, aber es war einfach ein komisches Gefühl und da wollten wir nicht investieren. Man muss mit den Gründern auch über eine längere Zeit zusammenarbeiten und wenn es da schon am Anfang ein komisches Gefühl gibt, sollte man nicht investieren.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Björn Jopen: „Ich habe so ein Learning für mich selbst, wie ich Businesskonzepte bzw. Pitch Decks anschaue.
Als erstes frage ich mich natürlich, ob mich das Thema an sich anspricht. Wenn das so ist, dann schreibe ich dem Gründerteam so 8-10 ganz unterschiedliche Fragen – dafür brauche ich vielleicht so eine halbe Stunde.
Dann ist für mich das erste Feedback krass wichtig: wie lange brauchen die Gründer zum Antworten, wie antworten sie und wie setzen sie sich mit mir in Verbindung. Und wenn ich dann noch ein gutes Gefühl habe, ist das für mich als Business Angel ein ganz gutes Zeichen, dass ich da tiefer einsteigen kann.
Und ehrlich gesagt bin ich dann sehr schnell, weil ich gelernt habe, dass die gut laufenden und interessanten Investments sehr schnell voll sind. Wenn du dann noch groß ein eine tiefe Due Diligence einsteigst usw., dann ist das Investment zu.
Wenn ich da also ein gutes Gefühl habe, dann mache ich meistens eigentlich nur noch einen Call mit 1-2 Gründern, schaue mir noch mal die Unterlagen und sage dann innerhalb von 3-4 Tagen zu.
Die Schnelligkeit, bei guten Investments zügig zuzusagen und dabei keine Angst zu haben, auch mal einen Fehler zu machen, ist extrem wichtig.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Kasia Zalewska: „Measuring performance is always tricky. I can show you what we are doing. I think this gives you an idea of the many different possibilities and KPIs to choose from. You should accept the rule, that you have to look in 150 pitch decks to find one interesting startup. This is one of our leading KPIs. We measure the number of leads that we are processing every single month.
In order to invest in eight startups per year, we have to look in 100 pitch decks every month. That is what we are tracking in our CRM system. This shows us how close we are to reaching our target.
When it comes to the quality of the investment funnel, we are not doing it on a weekly basis. On weekly basis, we look on our amount of pitch decks. When it comes to the process, what is after and which channels we are using. We are also tracking that, which deal comes from which channel. We are doing this analysis too, but just in times, when we need it (maybe every 2-3 months).
Furthermore, we are also putting some KPIs in our network activities. Because the network is a huge part of becoming an investor. So we are putting some targets, that helps us track, if we are actually working on the network. We have two different targets.
The first one is how many people do I meet this month. Make it 4,5, 10, whatever fits your timeline. So the first target is the new people, but the second one is even more tricky, because it relates to strength in the network.
It is quite easy to meet new people; you have LinkedIn and Introductions. Meeting people is not a problem anymore, but strength in the network is. The person you have met should remember you and connect you with amazing deals. That is the tricky part. For that you need to reach out again, share deals, make introductions, so keep the interest up. That is another KPI that we are putting in place, when it comes to our network.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Rahel Stichtenoth: „Für mich steht bei der Auswahl eines Start-ups das Bauchgefühl an erster Stelle. Das ist in ganz vielen Bereichen im Leben so, dass man darauf hören sollte, das habe ich so über die Jahre gelernt, und so gehe ich auch an neue Start-ups heran. Sind mir die Gründer sympathisch? Das ist total wichtig. Sind sie flexibel? Hören sie auch mal zu? Sind sie engagiert? Brennen sie für ihre Idee? Wie funktioniert das?
Auf der anderen Seite hat man natürlich die Idee, die das Start-up verfolgt und auch den Markt, was eine große Wichtigkeit hat. Finde ich das interessant? Gibt es einen Markt? Kann ich mir vorstellen, dass das Start-up damit groß werden kann? Das spielt natürlich auch immer eine Rolle.
Aber wie gesagt, an erster Stelle stehen die Gründer. Wie funktionieren Sie als Team? Sind sie harmonisch? Sind verschiedene Bereiche abgedeckt? Ich spreche auf jeden Fall mit dem CEO des Start-ups oder demjenigen, der sich um die Investments kümmert. Da muss erstmal alles stimmen. Ich muss das Gefühl haben, dieser Person traue ich zu, eine Firma aufzubauen, groß zu machen, auch neue Investitionsrunden auf die Beine zu stellen, denn das ist ein ganz wichtiger Punkt bei Start-ups, das ist mir irgendwann bewusst geworden, dass sie eigentlich über Jahre damit zu tun haben werden, immer wieder neue Runden vorzubereiten, mit potenziellen Investoren zusprechen, sie zu überzeugen, das läuft im Hintergrund mit. Dann gucke ich mir die Finanzplanung an, das ist für mich eine ganz wichtige Sache, das steht aber an nächster Stelle. Wenn ich alles soweit interessant finde und ein bisschen Vertrauen aufgebaut ist, dann geht es darum, sich mal die Finanzplanung anzugucken. Aus der kann man unglaublich viel ablesen.
Wie ist das Geschäftsmodell? Wie ist die Planung? In welchen Bereichen sollen Ausgaben getätigt werden? Wo werden Mitarbeiter eingestellt? Was für einen Fokus gibt es auf Marketing und Sales. Ist das Ganze wirklich Skalierbar? Viele Start-ups wollen skalierbare Geschäftsmodelle erarbeiten, teilweise ist es aber gar nicht skalierbar, man sieht dann anhand der Finanzplanung, dass das Wachstum auf lediglich immer mehr Sales-Mitarbeitern beruht, und das ist für mich kein skalierbares Geschäftsmodell. Wie viel Geld wird insgesamt gebraucht? Wie lang ist die Runway der ersten Angel-Runde? Wann gibt es ein Break-even? Es kommt eigentlich alles daraus hervor, und ich kann vorab nicht sagen, das ist jetzt gut, das ist jetzt schlecht, so müssen die KPIs aussehen, sondern das ist ein Zusammenspiel aus den verschiedenen Sachen.
Das ist eine ganz individuelle Sache für jedes Start-up, wo man einfach eintaucht und guckt. Ist das Ganze plausibel oder sehe ich irgendwo einen Bruch? Dann kann ich darüber mit den Gründern sprechen, das als Feedback geben und gucken, wie sie darauf reagieren.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Claudia Baumgart: „Als erstes schaue ich mir den Markt an: ist der Markt groß genug und wächst er auch weiter? Dann gibt es natürlich das Thema, welche Konkurrenten und auch welche Eintrittsbarrieren existieren. Wie sind beispielsweise bei einem reiferen Markt bisher die Marktanteile verteilt?
Dann schaue ich mir bei der Due Diligence ganz wichtig das Gründungsteam als solches sowie die Mitarbeiter an: was ist deren Hintergrund und was sind ihre Qualifikationen? Haben die schon mal früher zusammengearbeitet und möglicherweise sogar schon gegründet?
Wichtig bei der Due Diligence sind aber auch die Advisor, die das Team möglicherweise für sich bereits gewinnen konnte. Sind das Menschen mit einem Hintergrund aus der relevanten Industrie, oder vielleicht sogar potente Business Angels, die den Gründern auf dem Weg gute Hinweise geben und anders unterstützen können?
Als Drittes ist natürlich bei der Due Diligence das Geschäftsmodell wichtig: was ist das Problem, was ist die Lösung? Existiert das Problem wirklich oder erfinden die Gründer das sozusagen? Dahinter steht dann die Frage des Revenue Modells: wie verdient das Unternehmen Geld? Ist das zum Beispiel ein Abo-Modell, ist es projektbasiert oder sind es einfach normale Verkaufsumsätze? Das ist alles wichtig zu verstehen.
Als Viertes schaue ich mir dann das Produkt selbst an. Das kann eine App, eine Software oder ein physisches Produkt sein. Hat das Produkt, der Service oder die Technologie einen USP? Worin unterscheidet sich das Produkt von Wettbewerbern und gibt es da Eintrittsbarrieren oder kann man das einfach nachmachen?
Als fünfter Punkt der Due Diligence schau ich den Zielkunden an. Wer wird eigentlich adressiert – ist das ein B2B-Kunde oder ein B2C-Kunde? Ist es ein Nischen- oder ein Massenprodukt?
Dann ist die Frage, wie die Go-To-Market-Strategie ist. Wie funktioniert der Sales-Prozess und wie das Marketing? Vor allem bei SaaS-Modellen ist mir aufgefallen, dass man ja oft einen begrenzten Zielmarkt hat. Da ist wichtig, ob man genug Unternehmen von seiner Lösung überzeugen kann, um entsprechend zu wachsen.
In Abhängigkeit von der Phase des Startups ist auch der Business Case als solches sehr wichtig. Die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Vorhersagen. Die Frage, wie schnell das Unternehmen wachsen will und wie realistisch diese Pläne sind. Wie hoch sind die Margen und wann plant das Unternehmen den Break Even? Wie sieht die Liquiditätsplanung aus und wie lange reicht das Geld der Finanzierungsrunde? Wann muss das nächste Fundraising angesetzt werden?
Auch sehr wichtig sind die Themen KPIs und Traction im Zusammenhang mit dem Business Case. Ganz häufige Metriken sind Customer Acquisition Costs, Customer Lifetime Value, Churn (also Kundenverlust), bei Apps dann zum Beispiel Downloads und Monthly Active Users usw. Der Umsatz wird dann manchmal als Monthly Recurring Revenue (MRR) oder Annual Recurring Revenue (ARR) ausgewiesen. Das sind alles mögliche KPIs.
Was viele unterschätzen, sind die beiden Dinge Deal Terms und Bewertung. Klar ist, als kleiner Business Angel wird man nicht großartig die Bewertung vorgeben können. Aber trotzdem sollte man sich das genau anschauen, wie die Bewertung zu einem passt, wie viel Potential nach oben man noch sieht – oder ist das Startup jetzt schon zu hoch bewertet, so dass eine mögliche nächste Runde gar nicht mehr stattfinden kann?
Gerade am Anfang kann man ja noch nicht mit klassischen Multiples arbeiten wie zum Beispiel 3-4x Umsatz – oder bei Software noch deutlich höher wie beispielsweise 12-20x Umsatz – sondern da geht es ja viel mehr um die Frage, wie viele Anteile die Gründer bereit sind abzugeben. Da muss man für sich entscheiden, ob das Sinn macht – und ob das später für VCs attraktiv sein wird.
Weiter sind natürlich die Gesellschafterrechte wichtig, wie zum Beispiel Anti-Dilution (Verwässerungsschutz). Aber auch da muss man vorsichtig sein und nicht zu gute Terms für sich selbst heraushandeln, weil das später nachfolgende Investoren abschrecken könnte, die dann deswegen nicht mehr ins Startup investieren wollen.
Ein weiterer Punkt ist sehr wichtig: Cap Table-Strategie. Da schaut man, welche Investoren schon investiert sind und welche Investoren in dieser Runde reingehen wollen. Ich sage immer: nach der Finanzierungsrunde ist vor der Finanzierungsrunde. Das heißt, die Investoren müssen in der Lage sein, die nächste Runde zu finanzieren oder entsprechende Partnerschaft mit anderen Investoren haben, die eine nächste Runde finanzieren können.
Zuletzt die Frage der Exit-Strategie. Ist das beispielsweise ein Fall für einen Börsengang (IPO) oder wird das Startup eher künftig mal an einen strategischen Investor verkauft? Ist alternativ ein Zusammenschluss mit einem anderen Startup in der Zukunft sinnvoll. Da sollte man sich schon während der Due Diligence als Angel mal Gedanken machen, welchen Exit-Case es geben könnte.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Nikolaus D. Bayer: „Am Anfang steht natürlich in irgendeiner Art die Kontaktaufnahme. Man bekommt als Business Angel zum Beispiel eine E-Mail mit einem Pitch Deck und einem Unternehmensprofil zugesandt. Das schaue ich mir an und bilde mir eine erste Meinung.
Dann möchte ich eigentlich direkt mit den Gründern sprechen im nächsten Schritt, zum einen um meine initialen Fragen loszuwerden, zum anderen aber auch, um ein Gefühl für das Gründerteam zu bekommen. Wie ticken die? Wie gut passen die zu mir vom Typ? Denn man wird ja mehrere Jahre zusammenarbeiten. Das ist zwar noch keine Ehe, aber doch eine sehr intensive Beziehung – da muss es eben auch auf der menschlichen Ebene passen.
Wenn ich nach diesem initialen Austausch alles gut finde, schaue ich normalerweise auf die Finanzzahlen und stelle mir die Frage, ob es Co-Investoren gibt und was die denken bzw. ob es für solche Bedarf gibt. Ich investiere grundsätzlich nicht alleine. Ich mag zwar ein schlaues Köpfchen sein, aber ich weiß auch, dass jeder Mensch beschränkt ist und ich auch meine stärken nur in gewissen Bereichen habe. Das kombiniere ich gern mit anderen Menschen, die ihre Stärken woanders haben.
Also lasse ich auch die Co-Investoren das Startup noch einmal challengen. Nach so ca. 2-3 Gesprächen möchte ich dann eigentlich so weit sein, dass ich eine positive Investitionsentscheidung habe. Dann kann es aber noch einmal detaillierter weitergehen mit den Verträgen, der Due Diligence, dem Beteiligungsvertrag usw., um ans Ziel zu kommen.
Ich gehöre nicht zu den Leuten, die direkt nach dem Erstgespräch eine Überweisung tätigen können. Sondern ich schaue mir ein Startup immer intensiver an. Dabei denke ich mir aber immer auch, dass Startup bedeutet auch schnell zu sein. Daher soll sich das nicht über Monate und zig Diskussionsrunden hinziehen.“
Welche rechtlichen Themen sollte man sich vor einem Investment beim Startup anschauen?
Zur Due Diligence gehört auch als Gestaltungsgrundlage eine Analyse des rechtlichen Status Quo des Startups. Dabei gilt es die Wirksamkeit der Gesellschaftsverträge und Anteilsübertragungen genau anzuschauen. Außerdem sollten die gesellschaftsrechtlichen Strukturen und der Cap Tabel genau analysiert und bewertet werden.


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Maria-Johanna Schaecher: „Man macht am Anfang eine Art rechtliche Due Diligence, in der Regel ist nicht sehr viel beim ersten Seed-Investment vorhanden. Ich achte darauf, dass es eine Gesellschaft gibt. Viele Start-ups haben noch eine UG, wenn sie schon auf Fundraising Suche sind. Das ist dann immer etwas schwierig und auch nicht ganz geklärt.
Worauf ich auch achte und was mir wichtig ist, wie sieht das Cap Table aus, ist es ausgeglichen, haben die wichtigsten Player in dem Start-up genügend Anteile oder sind mache, die scheinbar wichtig sind, gar nicht beteiligt. Ansonsten: Wie sieht der GmbH Vertrag aus? Wie sieht die Gesellschaftervereinbarung aus? Aber da ist meine Erfahrung, wenn man in der Frühphase investiert, vieles noch sehr einfach, und die Professionalisierung kommt dann mit professionellen Investoren.
Die geben in Regel ihre Standards vor. Es gibt dort wenig Spielraum zur Verhandlung. Insofern ist für einen Angel Investor wichtig, dass alles fundiert geregelt ist, es muss nicht so komplex sein, es muss alle Anforderungen erfüllen, und der nächste Schritt, was die Verträge betrifft, wird ohnehin von einem professionellen Investor vorgegeben.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Wolrad Claudy: „Ich achte im Term Sheet als Business Angel besonders auf Tag-Along- und Drag-Along-Regeln. Wie ausscheidende Gründer abgefunden werden und wie sie aussteigen können, damit das Unternehmen nicht in eine schwierige Situation kommt. Darüber hinaus ist der Businessplan ganz wichtig, sodass auch glaubhaft dargestellt wird, wie so ein Exit aussehen kann. Ob es dann über einen Börsengang, über einen strategischen Verkauf oder wie auch immer anvisiert wird.
Man braucht immer eine Finanzierungsstrategie, die irgendwann zu Ende ist. Es macht bei Startups nicht alles Sinn, was so Finanzinstrumente angeht. Beispielsweise kann ein Crowdfunding sehr hilfreich sein, wenn man einen späteren Börsengang plant. Wird ein strategischer Investor gesucht, ist ein Crowdfunding kontraproduktiv. Und so gibt es viele Dinge, die nicht zueinander passen und man sollte einen Finanzierungsplan haben, der die verschiedenen strategischen Milestones mapped, sodass man von Anfang bis Ende die Geschichte durchdacht hat.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Stefan Müller: „Ich denke, die juristischen Punkte sind wichtig, aber nicht die größte Priorität. Das einzige, was ich immer vor einem Investment mache: ich schaue mir an, was in der Firma in der Vergangenheit passiert ist. Da können schwierige Themen aufkommen.
Wenn zum Beispiel jemand eine Firma gründet, dann geht er manchmal auch zu Familie, Freunden oder bekannten und sammelt etwas Geld ein. Die sind dann alle damit Gesellschafter – und bei einem ersten Investment im sechsstelligen Bereich dann nur sehr schwer wieder aus der Firma herauszubekommen. Das muss man vor dem Investment einmal sauber aufsetzen und dafür am besten auch jemand externes einbinden.
Weitere Themen sind zum Beispiel: Wie lange gibt es die GmbH schon? Gibt es stille oder atypische Investoren? Gibt es eventuell jemanden, der bereits ein Darlehen gegeben hat. Das muss alles ganz sauber sein, weil einem Business Angel solche Sachen sonst später auf die Füße fallen. Das ist mir auch schon passiert.
Es ist aus meiner Sicht entscheidend, dass man prüft, ob die GmbH leer ist oder nicht. Nachher, wenn dann das eigentliche Investment zum Beispiel in Form eines Wandeldarlehens oder direkt als Gesellschafter stattfindet, dann gibt es genügend spezialisierte Anwälte, man kann Wandeldarlehensverträge als Vorlage im Internet bekommen, das ist alles kein Problem und die sehen alle relativ ähnlich aus.
Wichtig ist, dass man am Anfang Zeit und Energie in die Prüfung investiert, der Rest ist dann eigentlich einfach.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Rahel Stichtenoth: „Welche rechtlichen Themen hat man zu beachten, wenn man in ein Startup investiert?
Ich sehe es eigentlich recht entspannt, ein Startup steht noch ganz am Anfang und da gibt es nicht viele Verträge, die man prüfen muss. Es ist natürlich wichtig, dass ich mir die Verträge, in denen mein Investment geregelt wird, anschaue und verstehe. Einmal das Wandeldarlehen oder die Kapitalerhöhungsdokumente. Ich bin ein großer Fan von den GESSI Standardverträgen, weil da alles super geklärt ist und daran kann man auch ganz gut lernen, was die wichtigsten Parameter in so einem Vertrag sind.
Da weiß ich, dass ich gut vertreten bin. Die sind von renommierten Kanzleien erarbeitet worden, die sind schlüssig und korrekt. Selbst wenn in meinem Investment die Standardverträge nicht genutzt werden, würde ich sie immer zum Vergleich anschauen. Außerdem würde ich jedem raten, die letzte Version nochmal genau anzuschauen, gerade wenn es um eine Kapitalerhöhung geht und ihr zum Notar müsst, die Beteiligungsvereinbarung, über die Höhe des Agios, die ganz konkreten Anteile. Da sollte alles richtig berechnet sein und das würde ich wirklich nochmal prüfen.
Ich bin Mathematikerin, deshalb schaue ich mir die Zahlen immer ganz genau an, aber da muss man sich ganz klarmachen, dass das der Zeitpunkt ist, wo festgelegt wird, welche Anteile ich habe. Wenn ich vorher was vereinbart habe, mit den Gründern und da stehen falsche Zahlen drin, auch wenn es nicht absichtlich gemacht ist, das ist das, was nachher zählt. Da kann ich dann nicht im Nachhinein sagen, dass wir doch ausgemacht haben, dass ich XY-% bekomme. Wenn da was Falsches drinsteht und vom Notar beglaubigt ist, dann ärgern sich am Ende alle Beteiligten.
Das sind für mich die relevanten rechtlichen Dinge und viel mehr gibt es auch nicht. Klar kann es branchenspezifische Sachen geben.
Wie ist ein Wettbewerbsverbot geregelt? Bekomme ich als Business Angel auch ein extrem hartes Wettbewerbsverbot, obwohl ich nur ein paar Prozent halte und ich dann an anderer Stelle extrem eingeschränkt werde. Das schaue ich mir genauer an. Gibt es schon irgendwelche Liquiditätspräferenzen? Gibt es irgendeine Art von Vesting für die Founder? Das habe ich natürlich gerne, weil ich mein Geld auf die Founder setze. Wenn die mir weglaufen, dann ist die Firma eine leere Hülle und auch nichts mehr Wert, dass muss man sich schon so klarmachen. Das sind so die Punkte, auf die ich achte.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Robert Sünderhauf: „Wichtig ist, dass das Startup seine Marke – falls vorhanden – eingetragen hat. Auch bei selbst entwickelter Hardware oder sonstigem geistigen Eigentum möchte man natürlich auch gern eine gewisse Sicherheit haben. Aber man muss realistisch sein: die meisten Patente sind gerade für Startups doch schwer zu schützen. Einen jahrelangen Patentstreit mit einem großen Unternehmen kann sich kein Startup erlauben.
Wenn das ein Problem werden könnte, dann sollte man als Business Angel vermutlich ganz die Finger davon lassen. Rechtlich kann man da einfach nicht viel machen, am Ende ist ein gutes Produkt, eine gute Geschichte und eine sauber definierte Kundenbasis das Wichtigste. Dann versucht man da einfach, etwas aufzubauen.“
Aus welchen Quellen kommen die besten Investitionen?
startupdetector informiert über das gesamte Startup-Ökosystem in Deutschland. Was wird gerade neu gegründet? Wer investiert gerade in welche Startups? Diese Startup-Daten dienen vielen Business Angels und Venture Capital Fonds als Informationsquelle.
Außerdem organisieren wir mit AddedVal.io eine Plattform für Startup & Angel-Matching, die herausragende Gründer:innen mit den passenden Business Angels in Kontakt bringt.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind Business Angel-Netzwerke, in denen sich über potenzielle Investments ausgetauscht wird und auch die richtigen Angels für die einzelnen Startups gesucht werden.
Aber aus welchen Quellen kommen die besten Investitionen laut Angels?


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Beate Fastrich: „Ich würde sagen, die besten Investments kommen vor allem aus dem Netzwerk. Ich habe auch viel Dealflow von LinkedIn und von Veranstaltungen. Dabei gibt es aber eine höhere Ausschussquote zwischen dem, was hereinkommt und dem, was man sich wirklich anschaut.
Wenn ich aber von anderen Business Angels oder Bekannten eine Empfehlung bekomme, mit denen ich möglicherweise sogar schon einmal eine Investition getätigt habe und die ich schon besser kenne, dann schaue ich mir diese gern genauer an. Das ist auch meistens eine qualitativ bessere Empfehlung.
Sehr gut sind da natürlich auch private Investoren-Netzwerke. Wenn man da einen oder zwei angehört, ist das sehr hilfreich. Oft gibt es da auch andere Business Angels, die Know-How abdecken, das man selbst nicht mitbringt.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Maria-Johanna Schaecher: „Das kann man so nicht sagen, da würde ich die Empfehlung geben, man muss sich in den Markt einarbeiten und muss sich dort vernetzen. Ich selber bin in mehreren Angel-Clubs aktiv eingebunden und nehme dort aktiv teil. Man entwickelt sich dann, man knüpft ein Netzwerk, man lernt Start-ups kennen, man wird weiterempfohlen.
Es ist im Grunde genommen eine Reise, die idealerweise aus meiner Sicht damit startet, sich in bestimmte Netzwerke einzubringen und engagieren und von dort aus weiterzumachen. Es gibt nicht die Quelle, die die besten Start-ups hervorbringt.
Ich habe gute Start-ups gesehen, die kamen als Ausgründungen direkt aus der Uni. Sie sind nicht klassischerweise über ein Pitch in einem Angel-Netzwerk gelaufen, aber ich habe auch tolle Start-ups gesehen, die waren ganz klassisch in einem Pitch in einem Business Angel-Club. Da gibt es alle Wege, und da kann man auch nur empfehlen, breit zuschauen, alles anzuschauen und sich dann über die Zeit als aktiver Angel Investor zu positionieren, um dann aktiv angesprochen zu werden.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Hier geht’s zur Anmeldung

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Benjamin Minack: „Wir haben eine ganze Reihe von Quellen für Investitionen, die qualitativ auch stark variieren. Natürlich ist das eigene Netzwerk auch eine profunde Quelle für Angel-Investments und gute Netzwerkarbeit überhaupt eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit als Business Angel. Es gibt attraktive Netzwerke, in denen zum Beispiel in Stammtischformaten eingeladen wird und Startups vorgestellt werden.
Ein nicht unerheblicher Teil von Startups erreicht mich auch über LinkedIn oder E-Mail von Gründern, die auf irgendeine Weise erfahren haben, dass ich bzw. wir investieren. Es gibt auf dem Kanal sehr attraktive Startups, die wir so finden – aber auch viele, die nicht zu uns passen (wie überall). Ich würde diesen Kanal nicht als schlecht bezeichnen.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Robert Sünderhauf: „Die besten Investitionen kommen tatsächlich meistens aus dem Bekanntenkreis. Freunde von Freunden sind auf ein Startup aufmerksam geworden. Oft sind das auch Leute, die vorher schon mal eine Firma gegründet haben und so eine gewisse Erfahrung mitbringen. Das minimiert dann das Risiko.
Manchmal sind es aber auch klassische Accelerator-Programme, aber meistens doch tatsächlich Empfehlungen.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Joakim Nägele: „Die Quellen, über die man auf Startups aufmerksam wird, sind sehr divers. Man liest und hört viel, aber vor allem pflegt man seine Netzwerke. Wenn man einmal angefangen hat zu investieren, dann kriegt man eigentlich automatisch schon sehr viel mit und wird häufig angesprochen.
Wenn man darüber hinaus noch aktives Sourcing betreibt und sozusagen aktiv Investitionsmöglichkeiten sucht, dann werden die Optionen noch sehr viel breiter. Häufig bekommt man aber unaufgefordert Hinweise.
Was ich wirklich pflege, sind meine Kontakte aus meiner längsten beruflichen Station bei Gruner und Jahr bzw. Bertelsmann. Aus diesen Kontakten haben sich auch neue Kontakte ergeben. Das ist für mich der Ursprung meiner Kontakte in die Startup-Welt. Wenn man da erst einmal einige Gründer und Investoren kennengelernt hat, dann geht der Rest fast automatisch.“
Neigen neue Business Angels dazu, sich am Anfang zu überschätzen und risikoreichere Investitionen zu tätigen?
Investments in Startups ist Wagniskapital. Es handelt sich also um eine Beteiligung an einer besonders riskanten Unternehmung. Das sollte jedem bekannt und bewusst sein!
Neuen Business Angels sollte vor allem klar sein, dass es total viele tolle Ideen gibt. Es besteht die Gefahr, dass eine Begeisterung durch die Idee ausgelöst wird und die eigentliche Umsetzung aus dem Sichtfeld verschwindet. Grundsätzlich wird aber nur mit der Umsetzung Geld verdient.
Die ersten Investments sollten Business Angels nicht zu euphorisch und mit verzerrten Erwartungshaltungen angehen. Eine Absprache mit erfahrenen Investoren ist immer zu empfehlen!
Was sagen unsere Angels dazu?


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Maria-Johanna Schaecher: „Meiner Meinung nach habe ich mich am Anfang nicht überschätzt, bei meinem ersten Engagement bin ich tatsächlich, und das ist eine Empfehlung operativ mit in das Start-up eingestiegen und habe so das Start-up sehr gut und sehr detailliert kennengelernt. Erst über die Zeit und Stück für Stück habe ich mehr investiert. Das geht natürlich nicht immer, und man kann auch als Business Angel, da gibt es unterschiedliche Philosophien nicht immer sagen, hier bin ich und will jetzt mitarbeiten, das kommt natürlich nicht bei jedem Gründungsteam gut an, aber wenn man die Möglichkeit hat, gerade wenn man einsteigt in das Start-up Geschäft, ist das eine unglaublich hilfreiche Erfahrung, wenn man die Entwicklungen, die Schwierigkeiten, die immer wieder großen Herausforderungen an den einzelnen Stellen man braucht Geld, man kommt mit einem Geschäftspartner nicht weiter, man hat eine regulatorische Hürde.
Alles, was man durchlebt, hilft einem natürlich dann. Was kommt alles auf einen zu und dann an der richtigen Stelle einen guten und sinnvollen Rat geben zu können. Insofern war Überschätzung bei mir nicht das Thema, weil ich das von beiden Seiten kennengelernt habe, wenn ich mir andere Angels anschaue, würde ich auch nicht sagen, dass sie sich überschätzen. Was weiterhin mein Tipp bleibt und was nicht jeder beherzigt, tut euch mit anderen zusammen.
Man bricht sich keinen Zacken aus der Krone, wenn man es am Anfang mit zwei anderen macht und nicht alleine der Hauptinvestor und der Angel ist. Man partizipiert immer, wenn man in einer Gruppe investiert, weil der eine kennt sich dort gut aus, der andere kennt sich da gut aus, der eine hat wieder ein etwas anderen Blick auf das Start-up oder vielleicht noch ein anderes Netzwerk. Die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht sich ungemein, wenn man in einer Gruppe investiert und nicht den Alleingang macht.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Joakim Nägele: „Sicherlich überschätzt man nicht unbedingt sich selbst, aber die Erfolgsaussichten des Startups, und gibt sich zu euphorisch beim ersten Investment. Die Euphorie und Naivität gehen dann vorbei.
Man sollte sich darauf einstellen, dass die Chance mit Business Angel Investments auch nur einen Euro zu verdienen, bei maximal 1:10 liegt. Alles andere ist schlicht und einfach gelogen.
Wenn man Geld verdienen will, könnte man fast besser ins Casino gehen…“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Xavier Sarras: „Die größte Angel Falle, in die ich auch mal reingetappt bin und in die fast jeder Angel reingetappt, der neu startet und vor der ich auch immer wieder warne, wenn mich Freunde ansprechen. Dann sage ich immer: “Passt bloß auf, du wirst immer ganz viele Ideen sehen, die du verstehst und von denen du denkst, dass du sie selbst gut umsetzen könntest. You have what it takes and you know how to build it and that’s why you invest.
Das ist absolut falsch. Es ist falsch zu investieren, weil man denkt, dass man es selbst kann oder glaubt zu können. Du investierst als Angel in ein Team und du musst davon überzeugt sein, dass das Team diese Idee zum Fliegen bringt. Wenn du diese Überzeugung nicht gewinnen kannst, dann solltest du die Finger davon lassen. Das ist so ein Punkt, wo sich Angels überschätzen.
Und was sie unterschätzen, ist das Risikoprofil von Angel Investments. Die Chance, dass das Investment fliegt, ist sehr klein. Für eine ausreichende Diversifikation musst du zum einen mindestens 10 Investments tätigen, damit du wirklich auch erfolgreich da rausgehst und es nicht nur ein Gamble war und Spaß gemacht hat. Es macht Spaß, es macht ohne Ende Spaß, Angel Investor zu sein. Aber ob es dann auch wirtschaftlich und finanziell Spaß macht, ist eine Frage der Diversifikation.
Man trifft die Entscheidungen zu früh. Und das andere, dass Leute häufig unterschätzen, ist das Geld, was gebraucht wird. Also wenn du einmal ein Ticket machst, dann ist das ja nicht das einzige Ticket, was du machst. Sondern es kommt eine nächste Runde, es kommt eine Bridge Round, es muss überbrückt werden, es wird nachgefordert und dann willst du als Angel nicht derjenige sein, der sagt: “Ich lasse die Finger da weg, ich glaub nicht mehr an euch”. Du solltest ja auch weiter supporten, es sei denn, die Idee fliegt einfach gar nicht und das Team kann es nicht bringen. Also da ist eine ganze Menge Fehleinschätzungen am Anfang dabei. Viel Romantik, die auch schön ist, aber die muss halt schnell weg, damit es auch erfolgreich ist. Ansonsten ist es eher was Philanthropisches und Spaß.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Göran Göhring: „Wenn man frischer Angel ist, überschätzt man sich sehr schnell. Erstens hat man noch nicht die Erfahrung, die Investitions-Decks der Gründer zu lesen, weil da oftmals Dinge zu schön dargestellt sind, die man nicht hinterfragt.
Auch für den zweiten Grund braucht man Erfahrung, dass man wirklich erst einmal hinterfragt, was wirklich das Problem ist, welches das Startup löst. Nicht, was die Lösung ist, sondern was das Problem ist.
Und das habe ich auch erst mit der Zeit gelernt und arbeite da noch weiter an mir. Ich versuche oft, das als ersten Einstieg mit den Gründern zu nehmen, dass sie mir darstellen, welches Problem sie identifiziert haben, mit dem sie Unternehmer geworden sind.“

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Torsten Meyer: „Wenn ich jetzt so aus der Retrospektive an mein erstes Investment zurückdenke, dann war das eigentlich viel zu hoch. Zum Glück hat sich das am Ende noch tatsächlich ausgezahlt. Aber was ich dort für schlaflose Nächte hatte, weil ich am Anfang wirklich an so vielen Baustellen arbeiten musste. Und oft dachte ich, dass es auch hätte nicht klappen können.
Die Frage ist ja: wie risikofreudig bist du wirklich, wenn du dir klarmachst, dass das Geld jetzt auch weg sein kann? Man glaubt ja immer, das wird schon klappen. Aber wenn man dann am Scheideweg ist, dann kommt man schon ins Grübeln. War das alles richtig und habe ich mich da nicht überschätzt?
Bei meinem ersten Investment hatte ich mich definitiv überschätzt. Das war einfach wirklich viel zu groß für mein Verständnis und meine Erfahrung. Mit dem Wissen von heute hätte ich das nicht noch einmal so gemacht.
Der Mensch lernt ja hauptsächlich durch diesen Schmerz und das Versagen – was zum Glück bei mir ja nicht einmal eingetreten ist. Aber das war schon ein sehr steiniger Weg und das würde ich heute nicht noch einmal so machen.
In jedem Fall denke ich, dass man als Angel besonders am Anfang Dinge falsch einschätzt. Auch zu vorsichtig zu sein, kann ja eine falsche Einschätzung sein. Man ist sich einfach nicht sicher und stellt sich zu viele Fragen, macht den Deal dann nicht und das Ding geht durch die Decke und man beißt sich in den Finger. Also das kann ja genauso gut sein. Man muss ja nicht immer nur vom schlechtesten Fall ausgehen: Ich investiere jetzt und das Ding geht pleite – sondern auch anders herum.
Ich habe in meinem E-Mail-Account so einen Ordner, der heißt ‚Abgelehnte Startups‘. Da schaue ich manchmal rein, weil ich jetzt seit vier Jahren in Startups investiere, wen ich vor drei Jahren abgelehnt habe. Und manchmal gibt es die heutet tatsächlich noch und ich ärgere mich. Aber das muss man eigentlich ignorieren, das lohnt sich nicht.
Man muss einfach für sich schauen, welches Risiko man eingehen kann, ob man den Totalverlust eben auch hinnehmen, ohne in Schwierigkeiten zu kommen. Und dann natürlich mit Bedacht wählen, auf das Netzwerk hören, auf sein inneres Bauchgefühl achten, die Zahlen analysieren – und selbst dann gibt es immer noch so viele Unbekannte und muss nicht von Erfolg gekrönt sein.
Ich habe vorhin diesen Finanzplan angesprochen. Der ist auf vier bis fünf Jahre ausgelegt. Den schaust du dir an und da kommt irgendwann der berühmte Hockey Stick. Also es geht irgendwann ab. Irgendwann in drei Jahren machen wir ganz, ganz viel Geld. Wer sagt dir, dass es dich in zwei Jahren noch gibt? Wer hat 2019 gedacht, dass 2020 uns Corona trifft?
Es gibt so viele Unbekannte, die man einfach nicht vorhersehen kann. Insofern ist das immer ein Ratespiel und ein Abwägen von Für und Wider. Man muss sein eigenes Risiko abwägen.
Man darf auch nicht vergessen, dass so eine Investition im Schnitt 7 Jahre bis zum Exit braucht. Wenn man jetzt überlegt, man hätte vor sieben Jahren in Bitcoin investiert, oder in Apple. Stattdessen hast du vor sieben Jahren ein Startup investiert und hast immer noch keinen Exit. Gut ist ja immerhin, wenn es das Startup gibt.
Aber jeder muss für sich entscheiden, ob das für sich das Richtige ist. Auf der anderen Seite: wenn es dann mal klappt, dann kann es auch richtig scheppern – im Portemonnaie meine ich!“
Wie kann ein Business Angel am Anfang sein Lehrgeld minimieren?
Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, können Business Angel Anfänger Fehler bei ihren Investitionsentscheidungen machen. Es passiert schnell, dass eine Euphorie durch eine tolle Startup-Idee entsteht und du alles durch eine rosarote Brille siehst. Das führt gerade am Anfang leicht zu Fehleinschätzungen.
Wie kannst du diese Fehlerquelle vermeiden? Unsere Business Angels verraten es dir:


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Ingo Weber: „Was glaub ich super hilft sind Angel Netzwerke. Sei es BAND oder Business Angels Region Stuttgart. Lernen von anderen hilft, glaub ich am meisten. Es gibt auch ein Buch, das heißt einfach Angel Investing von einem erfolgreichen Angel aus der USA, kann man auch mal lesen. Das Buch ist amerikanisch und man könnte es wahrscheinlich in zehn Seiten zusammenfassen.
Ich glaube, das wären so meine Tipps, sich bei erfahrenen und qualifizierten Business Angels andocken. Es gibt durchaus auch Angel Netzwerke, wo ich sage, dass man da nicht dabei sein muss. Kostet dann vielleicht viel Geld und es bringt wenig.
Ein Austausch mit erfahrenen Business Angels und deren Dos und Don´ts ist ganz wichtig und hilft sehr viel.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Andreas Assum: „Wenn ich das erste Mal als Business Angel aktiv werden will, dann würde ich empfehlen, erst mal mit anderen Business Angels zu sprechen. Im Idealfall investiert man nicht alleine, sondern mit einem anderen Angel zusammen. Das ist so die beste Möglichkeit, um Anfangsfehler zu vermeiden.
Wenn die Frage ist, wie Business Angels zueinanderfinden, dann gibt es viele Möglichkeiten. Einmal über das Internet, LinkedIn ist das Netzwerk. Außerdem gibt es Netzwerke, Verbände, Vereine und AddedVal.io. Alle diese Möglichkeiten bieten einen Rahmen, um mit anderen Business Angels in den Kontakt zu kommen, die in unterschiedlichen Erfahrungsstufen im Angel Investing sind. Es gibt nicht den einen Weg, aber zu empfehlen, mal rauszugehen und Fragen zu stellen. Zum Beispiel: Warum investierst du und was sind deine Erfahrungen? Wenn man da jemanden findet, der den gleichen Spirit hat und Erfahrungen mitbringt, dann kann man gemeinsam investieren.
Die meisten meiner Investments sind nicht alleine von mir, sondern Co-Investments, wo ich entweder andere auf das Thema gebracht habe oder wo jemand anderes mich hinzugezogen hat.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Kasia Zalewska: „When we started investing, I took a lot of time to build a strategy, basic operations, to educate ourselves and to build a network. That is the first thing you need to accept and that you need to spent some time and money before you even invest in a company.
Depending on the time you have, you need to decide if it is worth investing in such activities. There is a temptation to shorten that process. In the long term it is better to have these hands on approach and build your network and not to rely on external and paid deal flow.
It is important for you to learn how to build your network and deal flow. Investing through crowdfunding platforms and deal flow organizations might be tempting, but make the balance between the costs and saved time.
To learn all these things on the hard way was one of the toughest decisions for us. Also to choose the very first startup. It is not possible to be 100 % convinced, and sure about every single element. Making this fist investment decision is hard and there is no way to overcome that. This is going to be expensive, because it is an investment.
There are not tricks in how to make it cheaper. When you are starting from the scratch than you need to accept, that it takes a lot of time in the beginning.
One of the roles what a network can make is provides you with an expert. It is completely natural that you know every detail of the field you are investing. I am 100 % sure that there is someone who has the answers to the questions you have. That is why it is so important to build your network. You need people that help you to make your decisions.
Building your network and to help each other is kind of a way to make it for free, paying with your time only. Don’t be shy in looking for external help within your network. That is one way to minimize costs.“
Wie betreibt ein Business Angel ein gutes Risikomanagement?
Risikomanagement ist bei Frühphasen-Investments nur schwer greifbar, da es so viele unterschiedliche Risikofaktoren gibt. Über ihr ganze Vermögen können Business Angles hingegen Risikomanagement betreiben. Beispielsweise indem sie nur mit einem kleinen Teil ihres Gesamtvermögens in Wagniskapital investieren.
Außerdem kann durch Diversifikation in unterschiedliche Startups, Branchen, Geschäftsmodelle und Regionen eine Risikostreuung erzielt werden. So können die Gewinnchancen verbessert und die Verlustrisiken verringert werden.
Wie betreiben unsere erfahrenen Business Angels ihr Risikomanagement?


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Olaf Stichtenoth: „Die Frage nach dem Risikomanagement ist für Business Angels sehr schwierig zu beantworten. Das ist auch so ein Grundproblem, dass viele Business Angels gar kein Risikomanagement betreiben. Die legen das Geld dann einfach in Startup-Investments an und sehen es eher als Spielgeld.
Wenn man es ernst betreiben will, dann braucht man eben ein Risikomanagement und man muss sich die Frage stellen, inwieweit alle Investments zusammenhängen. Wenn ich alle Investments im gleichen Markt, Branche Region habe, dann kann, führt eine Veränderung in einen der Bereiche dazu, dass mein Risiko wahrscheinlich nicht mehr kontrollierbar ist.
Ich kann mit einer begrenzten Anzahl an Business Angel Investments natürlich kein Risikomanagement betreiben, wie es ein Fondsmanager tut. Ich kann mir aber anschauen, welche Risiken ich bereit bin zu tragen und welches Risikoprofil hat der Anteil meines Vermögens, welches ich in Startup-Investments stecke. Das sollte man sich auch veranschaulichen, wie viele Startups wahrscheinlich pleite gehen werden. Wie viele Unternehmen werden die Investitionssumme zurückspielen und wie viele Unternehmen werden ein relevanten Multiple auf meine Investitionssumme zurückspielen.
Da kann man sich Zahlen anschauen und das führt jetzt aber ein bisschen zu weit in diese Zahlen genau einzusteigen. Da gibt es viele Zahlen da draußen und da kann man sich ein eigenes Modell zu bauen. Das habe ich auch gemacht und dann sieht man, wie viele Investments man tätigen muss, damit man überhaupt ein Risikomanagement betreiben kann.“
Sollte man eher mit hohen Summen in wenige Startups oder mit niedrigen Summen in viele Startups investieren?
Warren Buffett hat zu seinen Aktieninvestments eine klare Vorstellung: “Lege alle deine Eier in einen Korb, aber passe auf diesen Korb genau auf.“
Gerd Kommer sagt hingegen: “Ein Einzelwertportfolio hat dieselbe Rendite wie ein diversifiziertes Aktienportfolio, aber ein höheres Risiko.”
Diese Aussagen beziehen sich natürlich auf Aktien und keine Startup-Investments. Trotzdem ist es vielleicht möglich, Analogien herzustellen. Was sagen unsere Business Angels zu der Frage?


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Robert Sünderhauf: „Als erstes glaube ich, dass man Startup Investments nicht mit der eigenen Altersvorsorge machen sollte. In dem Moment, wo man investiert hat, sollte man sich gedanklich von dem Geld verabschieden. Das würde ich den Gründern nicht sagen, ist aber persönlich eine ganz gesunde Einstellung.
Es hilft auch nicht, wenn man besonders in schwierigen Zeiten sehr nervös alle zwei Wochen das Startups anruft, um zu fragen, was mit dem Geld gerade passiert, und so zusätzlichen Druck bei den Gründern aufbaut.
Wie groß die Summen sind, die man investiert, hängt von den eigenen finanziellen Möglichkeiten ab. Wenn man größere Summen investieren kann, kann man natürlich auch in späteren Finanzierungsrunden noch mit dabei sein und einen Anteil erwerben. Es gibt da verschiedene Strategien. Manche Leute haben beispielsweise lieber an zwanzig Firmen je 0,5% als an vier Firmen zum Beispiel 10%.
Ich selbst bin eher der Freund von wenigen, aber dafür relevanten Investments.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Tina Dreimann: „Die Frage, wie und in welche Höhe man investieren sollte, ist eine sehr gute Frage. Aus meiner Sicht gibt es da keine richtige Antwort. Das schöne am Angel Investing ist, dass es uns überlassen ist, wie wir investieren. Wir können uns für unsere Lieblingsthemen entscheiden. Gerade deshalb empfehle ich jedem Angel von Anfang an eine eigene Strategie zu entwickeln und sich dessen bewusst zu werden. Also welche Themen man beschleunigen will.
Wenn wir nach Schulbuch gehen wollen, empfehle ich schon eine gewisse Diversifikation. Das ist uns selber schon mal passiert, dass wir zu eng neue Geschäfte aufgebaut haben und wir dann wegen Corona sehr hart getroffen wurden. Also man muss auch überlegen, welches Risiko ein Portfolio mit sich bringt und wir sind hier im Risikokapitalbereich. Also wir wissen, dass ein Teil der Startups auch auf der Strecke bleiben wird. Ein wichtiger Grund, warum wir better venture ins Leben gerufen haben ist, damit man diversifizieren kann.
Da jeder Angel von sich aus eine eigene Erfahrung und Expertise aus einem Bereich mitbringt. Als Angel traut man sich eher in das eigene Expertisefeld hinein. Wenn Angels aber mit anderen Angels zusammenarbeiten, dann traut man sich eher auch in andere Expertisefelder. Ich brenne zum Beispiel auch für Klima Themen, aber kenne mich in technischen Bereichen nicht so gut aus. Das kann ich nur machen, weil ich mit Angels zusammenarbeite, die sich in dem Thema auskennen.
Ich empfehle, Diversifikation nach dem Schulbuch zu betreiben. Gleichzeitig freue ich mich aber auch für Angels, die von sich aus eine Passion haben und sagen, dass sie nur einen bestimmten Bereich machen. Zum Beispiel, wenn der Vater an Krebs gestorben ist und man sein Kapital ausschließlich für die Krebsforschung einsetzen will. Dann ist das natürlich auch völlig in Ordnung und ein wichtiger Wertbeitrag für die Gesellschaft. Das ist das Tolle am Angel Investing, dass man die Freiheit hat und man seinen eigenen Fußabdruck definieren und bestimmen kann.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Stephan Jacquemot: „Es gibt da eigentlich genau zwei Strategien, wie man als Angel in Startups investieren sollte. Entweder mit kleineren Beträgen in viele Startups, das nennt man auch immer Spray and Pray, also einfach weit verteilen und beten, dass etwas draus wird. Die Wissenschaft hat gezeigt, dass dies gar keine schlechte Taktik ist. Dann kann man auch sehen, welche der Startups performen und nur in diese Startups noch mal nachzulegen und weiter zu finanzieren.
Die andere Taktik ist, mit mehr Geld in weniger Startups und dafür ein höheres Sharholding zu haben. Dort kann man dann fokussiert arbeiten, weil jedes Startup macht Arbeit. Da investiert man dann eher in wenige Startups, aber man engagiert sich dort besonders stark.
Beide Taktiken können funktionieren. Ich sehe es in meinem Angel-Kollegenkreis eher, dass sie im Jahr ca. 4 bis 5 Deals machen und eine Summe zwischen 50.000 Euro bis 400.000 Euro investieren. Dann fokussieren sie sich wirklich auf diese 4 bis 5 Startups. Ganz selten sehe ich es, dass jemand 20 bis 30 Deals mit kleineren Beträgen im Jahr macht, kommt aber auch vor. Ich fokussiere mich mit meinem Investmentpartner auf wenige Startups mit hohen Beträgen, damit wir uns in den Startups auch wirklich engagieren können.“
Wie stellst du ein diversifiziertes Startup-Portfolio auf?
Durch Diversifikation reduziert sich die Auswirkung eines einzelnen Unternehmens auf das Gesamtportfolio. Im Extremfall hält ein Business Angel nur ein Unternehmen im Startup-Portfolio. Wenn dieses Startup pleite geht, dann erleidet der Business Angel in der Anlageklasse einen Totalverlust.
Bei 10 gleichgewichteten Startups würde ein Totalverlust eines Startups “nur” einen Verlust von 10 % für den Business Angel ausmachen. Durch so eine Risikostreuung kann die Erfolgswahrscheinlichkeit des Startup-Portfolios erhöht und die zu erwartenden Verluste reduziert werden.


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Olaf Stichtenoth: „Also Business Angel als Geschäftsmodell ist ein Thema, was mich schon ziemlich lange umtreibt, weil wenn ich etwas tue, dann gehe ich da unternehmerisch dran und dann möchte ich als Summe Geld verdienen. Wenn ich als Business Angel Geld verdiene, dann muss ich in der Lage sein, mehr zu erreichen, als wenn ich mein Geld zum Beispiel in einen marktbreiten ETF stecke.
Damit unterscheide ich auch Business Angel als Geschäftsmodell und Business Angel als Hobby. Als Hobby muss ich keinen monetären Output erzielen, da kann ich mich mit etwas Nettem beschäftigen. Wenn ich aber mit meinem Startup-Portfolio den breiten Markt schlagen will, dann muss ich mir auch grundsätzliche Fragen stellen. Welche Risiken habe ich da drin? Welche Pleitenwahrscheinlichkeiten habe ich? Welche Multiples brauche ich, damit ich einen höheren Output erzielen kann, als wenn ich mein Geld irgendwo hinstecke und nichts tue. Das ist für mich die Benchmark.
Um als Business Angel Geld zu verdienen, muss man sich erst ein paar grundsätzliche Fragen stellen:
Wie viel Geld habe ich zur Verfügung und auf wie viele Investments kann ich es verteilen?
Wenn ich mindestens 10 Investments machen kann, mit dem Teil des Geldes, den ich in Business Angel Aktivitäten stecken möchte, dann kann ich mehr oder weniger anfangen, statistisch auf mein Portfolio zu schauen.
Wenn man nicht 10 Investments tätigen kann, besser wären noch 20, dann muss der Ansatz ein anderer sein. Bei wenigen Investments muss der Business Angel selber wichtige Komponente neben dem Geld mitbringen. Also zum Beispiel Know-how und Netzwerk, dass die Pleitewahrscheinlichkeit reduziert werden kann. Grob gesagt geht ein Drittel der Unternehmen pleite, es ist natürlich auch von der Runde abhängig, bei Frühphaseninvestments vielleicht auch noch ein bisschen mehr.
Ein weiteres Drittel wird keinen positiven Return zurückzahlen, höchstens das investierte Geld. Der ganze Rest muss eben Gewinn und Investment zurückspielen. Wenn ich nicht sehr viele habe, dann darf ich mir natürlich auch nicht viele Ausreißer leisten. Da muss ich mit wenigen Investments erfolgreich sein. Wenn man mehr machen kann, dann kann man es eher statistisch betrachten und kann durchaus Portfolioansätze mit reinbringen. Da kann man auch in Branchen investieren, wo man selbst nicht tätig ist.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Gwendolyn Schröter: „Am Anfang haben wir uns an der Statistik orientiert und überlegt, wie viele Startups wir brauchen, um auf längere Sicht erfolgreich zu sein. Wir sind da auf die klassischen 10 Startups gekommen, damit wir dann 1 Startup aus 10 haben, welches überleben wird. Wir haben uns dann darauf eingestellt das Kapital, was wir für unsere Startup-Investments nutzen wollten, auf die 10 gedanklichen Startups zu verteilen. Das haben wir dann in Ticket Größen runtergebrochen, welche wir dann in der ersten, zweiten und dritten Runde investiere wollen.
Zu Beginn wollten wir in zwei Bereiche gehen. Im ersten Bereich kenne ich mich gut aus und im zweiten Bereich kennt sich mein Vater, mit dem ich das ganze mache, gut aus. Das heißt, es waren nicht so viele Fragezeichen, was die Branche betroffen hat. Aber natürlich viele Fragezeichen, was Gründung und Early Stage ect. betroffen hat. Und dann haben wir zwei Jahre gelernt und danach noch ein dritten Fokus gesetzt. Das haben wir dann im 3. und 4. Jahr (vor ca. 1,5 Jahren) umgesetzt. Da haben wir ein Fazit aus unseren ersten Erfahrungen gezogen, was uns gut gefallen hat und wo wir weiter ansetzten wollen. Wir haben entschieden, dass wir die ersten zwei Bereiche bis auf die Follow-on Investments runterfahren wollen und unsere letzten Investments auf diesen dritten Bereich fokussieren.
Wir diversifizieren nicht in den Phasen. Wir sind wirklich klassische Early Stage Investoren. Wir investieren gemeinsam mit Business Angels in der ersten Runde und teilweise auch schon in institutionellen Investoren. Das heißt, wir investieren nicht in späteren Phasen, wie einer Series A. Da sagen wir, dass das, was wir an Tickets investieren können zu klein ist und den Mehrwert den wir später einbringen könnten, keine so große Rolle mehr für die Startups spielen würde.
Wir investieren nur in B2B Geschäftsmodelle und nicht in B2C. Aus der Erfahrung heraus sind B2C-Cases öfters eine Marketing-Schlacht. Das kann man auch ganz bewusst nutzen, aber da muss man auch das Kapital für solches Marketing aufbringen können. Wenn man selbst nur mit kleinen Tickets unterwegs ist, dann muss entweder das Gründerteam ein sehr gutes Netzwerk in die Richtung mitbringen oder man sollte selbst wohlhabende Investoren kennen, die in einer zweiten Finanzierungsrunde mitmachen.
Natürlich ist es auch wichtig, dass man als Business Angel in dem Bereich schon Erfahrungen gesammelt habe und man weiß, auf welche Metriken es ankommt. Auch um so ein B2C-Case skalieren zu können. Wir machen wie gesagt nur B2B.
Wir machen es in der Regel so, dass wir im Jahr ungefähr 2 Investments machen. Wenn man Follow-on Investments mitzählt, dann können es auch mal 4 Investments im Jahr sein. In einem anderen Fall hatten wir auch mal nur 1 Investment im Jahr. Wir versuchen es zu staffeln, damit wir auch unsere Arbeitszeit in die Startups einbringen können. Es geht ja nicht nur um die Investments, sondern auch um die Unterstützung, die man den Startups geben will. Für mich ist es so, dass das Onboarding, Kennenlernen und erste Workshops wirklich viel Arbeit kostet. Auch die anderen am Cap Table kennenzulernen und eine Routine zu etablieren. Ich glaube nicht, dass ich da mehr als 3 pro Jahr schaffen würde.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Wolrad Claudy: „Es ist immer gut, einen Fokus auf Dinge zu haben, die man versteht. Wir haben uns rein auf B2B-Geschäftsmodelle fokussiert und haben da auch eine Expertise aufgebaut. Vielleicht etwas widersprüchlich, aber es ist wichtig, den Fokus und die Diversifikation gleich gut hinzubekommen. Das ist schwierig, auch sich in unterschiedlichen Branchen auszukennen. Aber es ist notwendig, dort das Risiko zu streuen. Vom Geschäftsmodell Set-up sollte man dann seine Präferenzen entwickeln und bei uns ist es rein B2B.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Rahel Stichtenoth: „Ja, was ist Portfolio Management?
Worum geht es dabei? Mein Portfolio besteht aus den Startups, in die ich investiere. Worauf achte ich da? Ich will natürlich mein Risiko minimieren, das ist klar. Viele Startups schaffen es nicht, was man am Anfang gar nicht denken möchte. Wenn man die ganze Sache intellektuell angeht, weiß man das. Das heißt, ich versuche mein Risiko irgendwie zu minimieren. Ich investiere nicht in lauter ähnliche Startups, die sich alle in der gleichen Phase befinden. Dann hätte ich ein starkes Klumpenrisiko.
Es ist gerade am Anfang aber sehr schwierig bis unmöglich ein gutes Risikomanagement zu betreiben. Um statistisch ein valides Risikomanagement zu betreiben, da brauche ich eine große Anzahl an Investments. Da kenne ich niemanden, der da überhaupt in der Lage dazu ist. Und dann muss ich unglaublich viel Geld am Anfang in die Hand nehmen. Selbst dann hätte ich ein Problem, weil ich dann nur zu einem Zeitpunkt investiert hätte und alle Startups in einer ähnlichen Phase wären. Am Anfang ist das Risiko sehr hoch und dann nimmt es mit der Zeit ab. Wenn schon drei Finanzierungsrunden stattgefunden haben, dann wird das Risiko geringer. Da muss ich mich aber langsam herantasten und das ist einfach schwierig und man muss es langsam aufbauen.
Gut ist natürlich, wenn man nach einer Zeit eine gewisse Anzahl an Startups im Portfolio hat, die sich in unterschiedlichen Phasen befinden. Das merkt man auch daran, wenn man einen Business Angel in der Runde hat, der sein erstes Investment macht, das ist oft für alle Beteiligten ein bisschen anstrengend, weil das verständlicherweise für ihn klappen muss, weil sonst ist das Geld, was er dafür zur Verfügung gestellt hat erstmal weg. Wenn ich 10 Startups im Portfolio habe und eins fällt weg, dann kann ich es verkraften. Die sind oft bei kleineren Problemen sehr nervös und das ist schwierig und nicht zielführend.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Andreas Assum: „Was kann ein Business Angel machen, um sein Risiko im Portfolio zu streuen? Das ist das Gleiche wie bei jedem Investment. Es heißt zu diversifizieren, wenn man alles auf eine Karte setzt, dann ist keine Streuung vorhanden. Also 5 Investments sollten es mindestens sein, aber auch nicht zu viele. Das Besondere am Business Angel ist ja, dass man persönlich unterstützen möchte und wenn es mehr als 10 Investments werden, dann wird es schon anspruchsvoll. Also zwischen 5 und 10 Investments ist eine gute Größe.
Den Nachteil, den man bei Frühphasen-Investments hat, ist, dass es keinen liquiden Markt gibt. Also es gibt wenig Möglichkeiten, da auszusteigen und das heißt, dass man seine Investments gut wählen sollte. Außerdem lieber bei seinen Investments noch Geld durch Follow-on Investments nachzuschießen, als immer breiter zu werden.“
Welche Rolle spielt das Timing beim Angel Investing?
Das Timing ist für den Erfolg eines Startups entscheidend. Pete Flint beschreibt drei wesentliche Faktoren:
1. Enabling Technologies (Ermöglichende Technologie): Ein entscheidender Faktor für das richtige Timing ist das Vorhandensein von Basistechnologien. Streaming-Dienste wie Twitch und Netflix wären ohne schnelles Internet und Computer nicht möglich.
2. Economic Impetus (Wirtschaftlicher Impulse): Wirtschaftliche Impulse können neue Möglichkeiten schaffen, etwa wenn die Bereitstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung von unrentabel zu rentabel wird, oder wenn ein bisheriger Nischenmarkt plötzlich ganz groß wird.
3. Cultural acceptance (Kulturelle Akzeptanz): Die Art und Weise, wie wir mit Technologie umgehen, ändert sich schnell. So wie sich das Verhalten ändert, können sich auch die Märkte, Produkte und Dienstleistungen entsprechend wandeln.
Welche Meinung haben unsere Angels?

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Gesa Miczaika: „Es gibt ja häufig Unternehmen, die vor vielen Jahren gestartet wurden. Zum Beispiel im ClimaTech Bereich wurden bestimmt schon vor einigen Jahre tolle Dinge gestartet, die keine Finanzierung bekommen haben. Warum haben sie keine Finanzierung bekommen? Da war das Timing einfach nicht richtig. Zu der Zeit wurde das Problem und das Thema von vielen Investor:innen noch nicht erkannt. Deshalb ist das Timing ein sehr wichtiger Punkt.“

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Alf Arnold: „Ich habe die Überzeugung, dass das Timing ein sehr großer Erfolgsfaktor ist. Passt die Lösung in die Zeit, ist es der richtige Moment für die Gründer:innen, gibt es schon die richtigen Kunden am Markt, haben alle das Produkt verstanden. Es gibt einfach so viele Beispiele, wo Produkte entweder zu früh, oder zu spät am Markt waren. Diesen Aspekt kann man aber insgesamt auch nur sehr schwer bewerten.“
Warum sollte man sich vor einem Investment gut darüber informieren, ob die Idee bereits in der Vergangenheit von einem anderen Unternehmen probiert wurde?
Lerne aus den Fehlern der Vergangenheit! Insbesondere für Gründer und Gründerinnen heißt das, dass sie nicht nur die derzeitige, sondern auch die vergangene Konkurrenz analysieren sollten.
Dass ein Geschäftsmodell zuvor bereits (mehrfach) nicht funktioniert hat, kann darauf hindeuten, dass es auch dieses Mal nicht klappen wird. Muss es aber nicht, denn bei Startups ist auch das Timing ganz entscheidend. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, zu dem der Markt bereit für die Lösung des Teams ist?
Wie man mit dieser Problematik umgeht, erklären unsere Angels:


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Tim Schumacher: „Also grundsätzlich ist es nicht schlimm, wenn eine Idee schon existiert. Es ist vielmehr eigentlich so, wenn eine Idee absolut noch nirgends existiert, gibt es meistens einen guten Grund dafür. Nämlich, dass die Idee eigentlich scheiße ist oder einfach so abwegig und so abgefahren, dass man es nicht wirklich probieren sollte.
Die Idee ist tatsächlich nicht so relevant wie die Umsetzung einer Idee. Es gibt natürlich immer mal wieder Ideen, wo ich schon Dutzende Teams gesehen habe, die daran gescheitert sind. Bei solchen Dingen gebe ich auch meine Erfahrungen als Feedback.
Viele junge Gründer:innen tappen in die Startup-Falle und versuchen sich an einem Markt, der sehr schwierig ist. Ich mach mal ein konkretes Beispiel. Für mich ist es zum Beispiel der online Ticket und Event Markt. Junge Gründer:innen gehen noch gerne weg und denken, dass zum Beispiel vergünstigte online Tickets für Discos cool wären. Diesen Markt haben schon sehr viele Leute versucht und der Markt ist praktisch nicht systematisierbar. Da habe ich wirklich schon Dutzende Pitch Decks gesehen und denke jedes Mal: “Hey Leute, probiert was anderes!”“

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Matthias Helfrich: „Das hängt davon ab, wie erfolgreich das andere Unternehmen das gemacht hat. Wenn es meiner Einschätzung nach einen The-Winner-Takes-It-All-Markt ist, dann wäre ich eher zurückhaltend.
Ich habe da eher eine Schwäche für Geschäftsmodelle, die andere vorher ausprobiert haben und nicht erfolgreich waren. Wenn die mir auf dem Tisch liegende Gründung aus den Fehlern oder dem falschen Timing des anderen Startups lernen kann, dann finde ich das eher positiv. Das ist wie eine Art Pivot zum anderen Zeitpunkt, aber nicht innerhalb eines Startups, sondern von einem Startup zum anderen, das aus den Fehlern gelernt hat.
Man sollte mal analysieren, wie viele Startups erfolgreich waren, aber nicht mit dem Geschäftsmodell aus ihrem ersten Pitch Deck. Daraus sieht man, wie entscheidend die Weiterentwicklung von Ideen für den Erfolg ist.
Man kann also vermuten, dass ein Startups, das zuvor gescheitert war, einfach zu früh dran war. Ich habe gerade viele Startups im Energiebereich, die technisch einfach zu früh dran waren. Wenn ich dann später ein neues Team kennenlerne, dann kann das Timing durchaus funktionieren und das Team das Startup durchaus erfolgreich aufbauen. So etwas schaue ich mir dann gern an.“
Warum sollte man als Business Angel unbedingt die Ambitionen der Gründer kennen?
Jedes Business Angel-Investment sollte das Potential haben, sich mindestens zu verzehnfachen. Das klappt natürlich nur, wenn sich das Startup-Team ein solches Wachstum auch tatsächlich zutraut bzw. dies überhaupt selbst will! Dazu kommen die vielen Hürden, die bis dahin zu überwinden sind und viel Energie und Beständigkeit erfordern.
Dementsprechend wichtig ist es, die Ambitionen und die intrinsische Motivation der Startup-Gründer:innen zu kennen und verstehen. Aus sich heraus motivierte Gründer:innen beißen sich viel hartnäckiger durch und geben auch im Angesicht von Problemen nicht so leicht auf, wie solche, die vielleicht einfach nur gern Startups-Gründer für den Lebenslauf gewesen sein möchten.
Was noch zu bedenken ist, berichten diese erfahrenen Angels:

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Matthias Helfrich: „Die Frage ist die Königsklasse, denn da geht es um die intrinsische Motivation der Gründer. Ich habe da auch kein Patentrezept, denn wenn ich das wüsste, würde ich darüber vielleicht auch ein Buch schreiben.
Es gibt aber schon gewisse Indikatoren. Social Impact getriebene Gründer haben meistens eine sehr hohe intrinsische Motivation. Da muss man dann nur schauen, ob sie auch den Willen haben, groß zu denken.
Bei Gründern, die schon etwas älter – so beispielsweise in meinem Alter – sind, da bin ich eher etwas zurückhaltend, weil ich glaube, dass jüngere Menschen einen größeren Erfolgshunger haben.
Ich habe also kein Patentrezept, versuche aber in Gesprächen herauszufinden, ob das Geschäftsmodell aus dem Inneren heraus entstanden ist, oder ob das eher aus einer Analyse entstand mit dem Ziel Startup-Gründer zu werden. Das wäre mir dann zu wenig.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Gwendolyn Schröter: „Es gibt wie bei allen Menschen verschiedene Berufungen und Berufe und Gründe, warum sie etwas machen. Natürlich kann man als Investor sagen, dass ich in jemanden investieren möchte, der die Welt verändern kann. So ist es bei uns, wir investieren nur in Impact only Themen. Das heißt für uns, dass es natürlich auch interessant und gut zu wissen, ob ein Gründer einfach hinter dem Geld her ist, oder ob er doch an dem Impact, Thema und Team interessiert ist.
Warum ist das wichtig?
Man sollte als Business Angel auch selbst wissen, warum man investiert. Geht es darum mein Portfolio zu diversifizieren. Also ich möchte vielleicht nicht mein Geld nur in Aktien und Immobilien stecken, sondern auch in Startups. Oder möchte ich als Business Angel wirklich meine Zeit investieren und dann sollten Gründer und Gründerinnen auch meine Ideen und mein Feedback annehmen und anhören können.
Von daher ist es wichtig, dass man sich selbst gegenüber ehrlich ist, warum man es macht und natürlich auch die Gründer und Gründerinnen fragt. Klar denkt man, dass es total normal ist, dass jemand gründet und dann sein Startup skalieren möchte. Ich denke, so selbstverständlich ist es aber nicht und ich glaube, darüber kommt man gut mit den Startups ins Gespräch und lernt sich auf einer Ebene kennen, die nicht unwichtig ist.
Ich finde die Frage unfassbar wichtig und das würde ich auch relativ zu Beginn fragen. Wenn man jemanden über einen Pitch kennenlernt, dann spricht das Startup auch über ihre Vision und das ist so ein guter Punkt, wo man da gut nachhaken kann und die Frage nach den Ambitionen stellen kann. Also wirklich, warum die Gründer und Gründerinnen dieses Thema persönlich angehen?
Für uns ist es eigentlich ziemlich einfach, weil es Impact orientierte Startups sind, die das wegen des Impact-Wunsches heraus auch tun. Deswegen ist da die Antwort meistens recht einfach. Aus dem Grund gab es noch kein Investment, wo ich die Ambitionen der Gründer:innen nicht gekannt habe. Das ist aber vielleicht auch so ein Spezialfall für Impact orientierte Gründer:innen.
Es ist natürlich wichtig, dass das Startup mit der Idee auch irgendwie Geld verdienen muss, weil das auch meistens ein Mitgrund dafür ist, warum Business Angels mitinvestieren möchten. Investoren wollen auch ihr Geld quasi verzinst wiederbekommen. Da sollte also auch klar sein, das die Beteiligten damit auch Geld verdienen wollen.“
Wie groß sollte das Potential eines Startups sein, in das man investieren möchte?
Business Angel Investments sind keine Philanthropie. Die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts ist sehr hoch, weil letztlich nur wenige Startups einen erfolgreichen Exit schaffen. Entsprechend groß muss auch das Potential jedes einzelnen Startups sein, in an dem man sich als Business Angel beteiligt. Denn vorher ist einfach nicht klar, welches der Portfolio-Startups überleben und groß werden wird.

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Matthias Helfrich: „Ich steige sehr früh in Startups ein, also Pre-Seed und Seed. Klassische Kennzahlen wären da schön, funktionieren aber leider noch nicht. Ich muss für mich die Sicherheit haben, meinen Kapitaleinsatz in der Regel in jedem Startup verzehnfachen zu können.
Ein weiterer Indikator für mich ist, ob das Startup folgefinanzierungsfähig ist, ob es also die Struktur hat, als nächstes eine VC-Runde zu schaffen. Das sind für mich die wichtigsten Parameter in Bezug auf Kennzahlen.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Björn Jopen: „Ich möchte beim Potential des Startups sehen, dass die Firma später gute Umsätze machen kann und auch profitabel ist. Ich unterscheide ein bisschen in Wachstumsunternehmen, die einfach groß werden sollen, was den Umsatz angeht, dabei aber lange nicht profitabel sind.
Dann gibt es aber auch Startups in meinem Portfolio, die keine so fulminante Wachstumsstory hinter sich haben, dafür aber profitabel sind – teilweise sehr, sehr profitabel.
Das ist für mich die Unterscheidung: die Firmen mit mehreren Hundert Millionen Euro Umsatzpotential in der entfernten Zukunft, auch nach weiteren Finanzierungsrunden. Und auf der anderen Seite solche Startups, bei denen es nicht nur um das krasse Wachstum, sondern um ein gutes Produkt und eine gute Story und eben Profitabilität geht.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Andreas Assum: „Ich würde es nicht an einer absoluten Umsatzgröße festmachen, sondern daran, ob eine Nische in einem Markt klar besetzt werden kann. Da sollte die Chance sein, der Marktführer zu werden.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Robert Sünderhauf: „Das Potential hat für mich immer zwei Aspekte. Zum einen ist das der adressierbare Markt – wie groß kann das eigentlich werden? Ich glaube, dieser Markt sollte wirklich groß sein, wir reden also über Milliarden. Darunter macht es meistens wenig Sinn, denn es ist ja sehr unwahrscheinlich dass ein Startup innerhalb von kurzer Zeit einen riesigen Anteil am Markt gewinnt.
Wenn der Markt also schon greifbar ist, dann würde ich versuchen, dass es ein Milliardenmarkt ist.
Das zweite Thema beim Potential ist das Team. Man sollte als Business Angel auch ein Gründerteam haben, dem man zutraut, eine relevante Firma aufzubauen, Geld aufzunehmen und andere Investoren zu überzeugen. Denn letzteres ist ein ganz wichtiger Treibstoff. Wenn das nicht der Fall ist, dann würde ich die Finger davon lassen.“
Welchen Vorteil kann eine Investition in einer besonders frühen Phase haben?
Business Angels investieren in einer sehr frühen Phase in Startups und haben so die Chance, dass der Hauptteil der Unternehmensentwicklung noch vor ihnen steht. Die Bewertung des Startups kann sich bei einer erfolgreichen Skalierung erheblich steigen und vervielfachen.
Außerdem haben die Business Angels die Möglichkeit, Gründer:innen zu unterstützen, um gemeinsam einen erfolgreichen Weg zu gehen und ganz neue Dinge in Märkten zu etablieren.
Welche Vorteile gibt es noch?


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Na ja, wer als Erstes drin ist, hat natürlich auch die Möglichkeit, gestalterisch tätig zu sein. Der kann vielleicht Forderungen stellen, die man später nicht mehr stellen kann. Er sollte dabei aber immer berücksichtigen, dass er als Angel nicht zu viel fordert und so das Team nicht mehr richtig bei der Stange halten kann. Das Team könnte sagen, dass sie so viel arbeiten und der Investor gar nicht arbeitet, aber er hat eben das ganze Geld gebracht. Wenn dann aber Angels kommen und sagen, dass sie 70 % des Unternehmens haben wollen, dann sind die Gründer:innen schnell keine Gründer:innen mehr, sondern schnell Angestellte und entsprechend motiviert. Deshalb muss man da ein bisschen aufpassen.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Robert Sünderhauf: „Das hängt sehr stark vom Startup selbst ab. Ist da zum Beispiel schon ein wirkliches Unternehmen oder bisher nur ein Gründer bzw. Gründerteam mit einer Idee. Wenn das Team dann eigentlich erst noch gründen muss, gefällt mir persönlich das am besten – also wirklich sehr früh, wenn noch sehr wenig da ist, und ich damit fast ein bisschen wie in der Co-Founder-Rolle bin.
Dann geht man die Schritte durch, die zu tun sind: wie gründe ich eine Firma, was ist die Geschichte, Mission und Vision des Unternehmens, wofür wollen wir stehen usw. Welche Geschichte wollen wir unsern zukünftigen Kunden, unseren Mitarbeitern usw. erzählen? Das ist wirklich wichtig, denn wenn man das einmal sauber definiert hat, dann wir vieles später einfacher.
Und dann geht man das Schritt für Schritt weiter, zum Beispiel die ersten Marketing-Kanäle aufbauen, den ersten Fokus finden, das Team mit den richtigen Profilen aufbauen usw.“
Welche Probleme kann es in einer sehr frühen Phase bei der Startup-Bewertung geben?
Firmenbewertungen sind in der Frühphase problematisch, weil es keine anerkannten Modelle dafür gibt. Vielmehr rechnen die Gründer:innen ihren Kapitalbedarf für die ersten 12-24 Monate aus und versuchen diesen von Investoren einzuwerben.
Um in einer Folge-Finanzierungsrunde noch handlungsfähig zu bleiben, dürfen für diesen Kapitalbedarf nur Anteile in einer bestimmten Spanne (ca. 10-30%) abgegeben werden. Aus diesen beiden Werten ergibt sich dann die mögliche Bewertungsspanne – innerhalb derer Investoren verhandeln oder sich gegen eine Beteiligung entscheiden können.
Was erfahrene Angels dazu sagen:

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Matthias Helfrich: „Firmenbewertungen in diesen Phasen sind ja keine mathematischen Bewertungen wie bei fortgeschrittenen Unternehmen oder gar im Private Equity oder M&A-Bereich.
Insofern starten die Gespräche ja meistens mit einem Aufruf der Gründer, wie viel Kapital sie brauchen und wie viele Anteile sie abgeben wollen. Daraus errechnet sich in der Konsequenz die Bewertung.
Ich bin nicht jemand, der um Bewertungen feilscht, weil es für mich sekundär ist, ob die Bewertung letztlich bei X oder X + 20% liegt, so lange das Unternehmen erfolgreich ist. Und wenn das Startup nicht erfolgreich ist, dann ist die Bewertung ebenfalls sekundär.
Dagegen sind mir Rechte ein bisschen wichtiger. Man muss ja Bewertungen auch immer im Zusammenhang mit den einhergehenden Investorenrechten sehen. Daher spreche ich über Bewertungen und schaue mir Vergleichstransaktionen an. Wenn mir eine Bewertung zu hoch ist, dann würde ich da auch nicht weiter verhandeln, sondern dann wäre das für mich ein Absagegrund der Transaktion.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Rahel Stichtenoth: „Ganz ehrlich ist die Bewertung ein schwieriges Thema, keine Frage. Im Endeffekt habe ich auch lernen müssen, dass die Bewertung natürlich ausmacht, wie viel Anteile ich jetzt für meinen Geldbetrag bekomme, aber die größere Frage ist eigentlich, was für ein Potenzial das Unternehmen hat. Was glaube ich, wie die Bewertung wachsen wird? Ob ich dann 2 oder 50 Anteile habe, dass ist egal, wenn jeder Anteil entsprechend mehr Wert ist. Es müssen sich halt alle gut damit fühlen.
Man muss auch in Richtung der Founder beachten, dass man am Anfang nicht eine zu hohe Bewertung aufruft. Manche schaffen das, gerade sind extrem hohe Bewertungen unterwegs, die aus meiner Sicht auch zu hoch sind. Teilweise auch nur für eine Idee und es wurde noch gar nichts gezeigt. Dann findet man 1-2 Business Angels, die da bereit sind zu investieren, denen es vielleicht nicht so viel ausmacht, wie hoch die Bewertung ist.
Dann steht man ein halbes Jahr oder Jahr später da und muss eine Folgerunde auf die Beine stellen und dann schafft man es nicht mal die Bewertung zu halten. Damit setzt sich auch ein Gründer extrem unter Druck. Es muss ja danach gezeigt werden, dass mit dem Geld einiges erreicht wurde und ich jetzt schon besser dastehe. Eine Downround ist psychologisch für alle Beteiligten immer ganz schlecht, das will niemand.
Das sollte man sich am Anfang klarmachen.“

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Julius Göllner: „Die Bewertungsverahandlung ist in so einer frühen Phase in Summe ein schwieriges Thema, weil da viele Faktoren mit reinspielen. Das ist als Erstes die generelle Marktsituation. Mitte 2021 war sicher eine andere Marktsituation als Mitte 2022. Dann ist an den Markt angeschlossen eine gewisse Angebots- und Nachfragesituation entscheidend. Wenn es eine starke Nachfrage nach dem Deal gibt, dann sind die Gründer:innen in einer viel stärkeren Verhandlungsposition.
Der Markt gibt auch ein bisschen eine Reverenz. Eine Pre-Seed-Runde in einem bestimmten Vertical FinTech, mit einem Gründerteam, dass nicht zum ersten Mal gründet hat, hat einen anderen Referenzpunkt als First-Time-Founder ohne Vorerfahrung in dem Vertical.
Das heißt, dass es da keine so richtige abschließende Antwort darauf gibt. Wenn ich denke, dass die Bewertung nicht mit Marktreferenzen gewährleistet ist, dann würde ich einfach mit dem Team ein offenes Gespräch suchen, wie in jeder anderen Verhandlung auch. Da würde ich sagen, aus welchen Gründen ich die Bewertung zu hoch ansehe. Dann ist auch immer die Frage, wie viel inhaltlichen Mehrwert ich liefern kann und wie Relevant ich für das Gründerteam bin.
Wenn ich in den Gesprächen aufzeigen konnte, dass ich neben dem Kapital wirklich ein Mehrwert für das Team bringen kann, dann steigt natürlich auch meine Wertschätzung im Team. Dann ist das Team auch häufig bereit, über den Listenpreis hinaus einen Discount zu geben.
Natürlich gibt es auch andere Faktoren wie zum Beispiel ein VC, der schon eine klare Bewertung festgesetzt hat. Das ist ein sehr komplexes Gebilde und wenn es eine Möglichkeit der Verhandlung gibt, würde ich die auch wahrnehmen, in dem Moment, wo ich der Meinung bin, dass sie im Marktvergleich überpreist sind.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Dr. Bastian Schmidt-Vollmer: „Firmenbewertung ist an der Stelle nicht ganz richtig und wird häufig falsch dargestellt. Wenn da jemand kommt, eine super Idee hat und sagt, dass seine Bewertung eine Million ist, dann ist es nach sämtlichen wirtschaftlichen Bewertungsmethoden natürlich Quatsch. Man muss sich selbst die Frage stellen, was man eigentlich haben möchte. Wie viele Anteile möchte ich haben? Wie viel ist mir es wert? Was braucht das Unternehmen? Wo kann es hin? Ist es skalierbar?
Und dann kann man es noch in einem gewissen Maß absichern, dadurch, dass man bestimmte Milestones einbaut. Dann kann man vereinbaren, dass wenn diese Milestones nicht erreicht werden, dass ich mehr Shares bekomme oder wenn es besser läuft, bekomme ich weniger Shares. Da kann und sollte man ein bisschen flexibel arbeiten und nicht von vornherein alles fixieren.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Jana Moser: „Ich glaube, das Thema Startup-Bewertung ist eines der schwierigsten Themen in der Startup-Branche und bei den Investoren. Ich bin selbst erst seit 3-4 Jahren Business Angel und ich habe mich am Anfang versucht, mit dem Thema zu beschäftigen, bin aber auch eher gescheitert.
Ich beschäftige mich damit wie folgt: Ich schaue mir das Geschäftsmodell erst mal an und schaue, was denn generell im Umsatz pro Jahr in einem Unternehmen möglich ist, mit dem Set-up, was sich das Startup vorgestellt hat. Um dann weiter zu überlegen, mit welchen Aufwänden und wie kompliziert ist es da, eine Skalierung hinzubekommen. Wie viel Manpower muss ich da reinstecken, damit ich auch zu höheren Beträgen komme.
Da setze ich dann mit der Bewertung an und überlege, wie viel das Unternehmen im Jahr an Umsatz erbringen kann. Was ist in den nächsten Jahren auch an Skalierung möglich, usw.. Die Millionen- und Milliarden-Bewertung, die man klassisch aus dem Fernsehen kennt, damit hat ein Business Angel in der Pre-Seed- oder Seed-Runde nichts zu tun.
Dementsprechend sollte man sich auch hier nicht von Startups blenden lassen, die sagen, dass sie 2-3 Millionen in der Pre-Seed- oder Seed-Runde Wert sind.“
Wo liegen die Unterschiede zwischen der Premoney und der Postmoney Valuation?
Premoney und Postmoney Valuation sind entscheidend für die Kommunikation zwischen Gründer:innen und Business Angels. Jan Poguntke erklärt dir den Unterschied:

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Jan Poguntke: „Hi, ich bin Jan und ich möchte euch heute zeigen, was der Unterschied zwischen einer Premoney und Postmoney Valuation ist. Dies hilft euch besser mit Investoren zu kommunizieren und zu wissen, was gemeint ist. Fundamental ist natürlich, dass ihr bei der Bewertung eures Unternehmens bereits ungefähr einen Plan habt, wie viel Prozent eurer Anteile ihr an potenzielle Investoren abgeben möchtet.
Sobald ihr eine Zahl habt und wisst, wie viel es sein soll, sprecht ihr natürlich mit Investoren. Genau da kommen die Begriffe Premoney und Postmoney Valuation ins Spiel. Investoren fragen euch, wie viel ist eure Firma eigentlich wert? Da müsst ihr natürlich eine Antwort parat haben. Oft werden hier die Begriffe durcheinandergebracht.
Hier kommt es natürlich ganz auf den Investor an. Meist nehmen sie jedoch an, wenn von der Bewertung die Rede ist, dass die Postmoney Valuation gemeint ist. Was natürlich einen riesigen Unterschied machen kann, wenn ihr nicht wisst, von was ihr redet.
Schauen wir uns das Ganze anhand eines Beispiels an. Als Erstes schauen wir uns die Premoney Valuation (Vor Eingang des Investments) an. Ganz wichtig, dieses Pre- und Post- kann euch immer schon einen guten Indikator geben. Pre- (Vor Eingang des Investments), Post- (Nach Eingang des Investments) sind gute Indikatoren dafür.
In unserem Premoney Valuation Beispiel haben wir jetzt eine Bewertung (V) von $2M und eine Investitionssumme (I) von $0,5M. Jetzt möchten wir wissen, wie viele Anteile das sind. In unserem Beispiel sehen wir jetzt, dass wir ganz einfach dividieren müssen: $0,5M / $2,5M = 20 %. Ganz wichtig, wir müssen vorher die Bewertung (V) mit der Investitionssumme (I) addiert. Sprich: Wir nehmen die Bewertung und setzten da noch die Investitionssumme drauf.
Warum?
Das Eigenkapital wird natürlich im Unternehmen erhöht und somit sind $0,5M mehr im Unternehmen drin. Rein theoretisch ist so auch die Firma entsprechend mehr Wert. In unserem Beispiel bekommt der Investor für die $0,5M einen Anteil von 20 % an der Firma.
Das nächste Beispiel ist die Postmoney Valuation. Post- (Nach Eingang des Investments). Wieder das gleiche Beispiel, die Bewertung (V) liegt bei $2M und es gibt eine Investitionssumme (I) von $0,5M. Hier wird angenommen, dass die $0,5M schon in der Bewertung mit drin stecken. Sprich: Wir rechnen: $0,5M / $2M = 25 %. Da kommen wir auf einen Anteil von 25 % und sehen einen Unterschied von 5 %. In einer so frühen Phase eines Unternehmens sind 5 % Unterschied ziemlich viel. Man nehme mal an, dass man eine Bewertung von $1B erreicht und rechnet euch da mal 5 % von aus.
Das Wichtige ist hier, dass man diese 5 % nicht unbedingt benötigt, damit man später reich wird. Es geht eher darum, dass man von Anfang an ein gleiches Level hat, womit man Investoren, Gründer und andere Shareholder mit einbeziehen kann.
Warum?
Ganz klar, wenn man von Anfang an Bescheid weiß, worüber alle reden, dann kann man gut verhandeln. Und ganz wichtig, man hat keine bösen Überraschungen. Stellt euch vor, ihr redet die ganze Zeit von einer Premoney Valuation und am Ende denkt der Investor, dass es sich um eine Postmoney Valuation handelt.
Wenn es dann an 5 % scheitert, obwohl ihr die Due Diligence komplett hinter euch habt und ihr als Startup unbedingt dieses Geld braucht und ihr euch dann wegen 5 % mit den Investoren streitet, dann ist es ziemlich schlecht. Einige Gründer denken, dass sie mit der Premoney und Postmoney Valuation ein bisschen spielen können.
Das kann auch funktionieren, allerdings sollte euch auch klar sein, dass eure Investoren auch eure Partner sind. Ihr habt eine längerfristige Beziehung mit diesen Menschen. Außerdem geht der Investor auch raus und prüft die Unternehmen genau. Ein Konsument schaut sich vielleicht Preisunterschiede von Produkten an und fällt dahingehend seine Entscheidung.
Bei Investoren ist es anders, die gehen natürlich viel weiter und evaluierter in ihre Auswertung. Ihr solltet euch also nicht an den Begriffen aufhängen und da versuchen viel zu tricksen. Ihr müsst euch einfach von Anfang an klar sein, dass die richtige Bewertung eures Unternehmens der Schlüssel ist, um:
A) eure Investoren anzusprechen
B) das meiste für euch rauszuholen
Ich hoffe, ich konnte euch mit dem Video zeigen, wie die Premoney und Postmoney Valuation funktioniert. Wo liegen die Unterschiede und auf was sollte man als Gründer achten, wenn man mit Investoren spricht.“
Worauf sollte man bei einem Pitch Deck achten?
Das Pitch Deck ist ein sehr wichtiger Teil der Fundraising-Reise. Das heißt, als Gründerin oder Gründer brauchst du einfach ein Pitch Deck, um von Investoren Geld einzusammeln.
Dieses Pitch Deck ist eine Zusammenfassung von all dem, was das Startup in der Vergangenheit gemacht hat, aber auch darüber, was es in der Zukunft vor hat.
Die große Schwierigkeit ist, alle Gedanken in eine komprimierte Form mit 10-15 Slides zu bringen. Die Frage lautet: Welche Startup-Story ist spannend, die die Gründer:innen verkaufen und als Vision für die Zukunft vermitteln wollen?
Auf was achten unsere Business Angels beim Pitch Deck?

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Matthias Helfrich: „Ich achte auf die große Leitlinie hinter der Idee. Ob man das jetzt Vision nennen muss, weiß ich nicht. Aber damit meine ich schon das sogenannte Big Picture. Für mich ist dann wichtig, wie sich eine operative Umsetzung davon darstellen lässt.
Letztlich muss ich als Business Angel beurteilen, ob die Gründerinnen und Gründer, die mir eine Beteiligung an ihrem Startup anbieten, im Stande sind, ihren Business Case umzusetzen. Und der erste Schritt für die Umsetzung des Business Cases ist ja letztlich auch das Pitch Deck selbst.
Insofern ist für mich der rote Faden von der Vision hin zu der Glaubwürdigkeit der Umsetzung ein sehr wichtiges Thema.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Sylvia Tantzen: „Also als Erstes fallen mir Situationen ein, die ich schon hatte. Da kam ich virtuell mit Menschen zusammen und habe sie zum ersten Mal gesehen. Die haben dann gesagt, dass sie Person XY sind und per Bildschirmübertragung ihr Pitch Deck zeigen wollten. Da sage ich, dass sie gar nicht mit dem Pitch Deck anfangen müssen, weil ich erstmal die Menschen kennenlernen will.
Im allerbesten Fall braucht man gar nicht den Bildschirm teilen, dass ich mir die Folien anschaue, während der Gründer oder die Gründerin redet. Am liebsten sind mir Reading Decks, die ich im Nachgang bekomme. Nichtsdestotrotz gibt es Situationen und andere Business Angels, denen ein Pitch Deck einfach lieber ist.
Da gibt es eine Frage, die ich ganz toll finde. Wenn man sich diese Frage beantworten kann bzw. das Pitch Deck diese Frage auch aufgreift, dann ist man aus meiner Sicht sehr weit vorne. Die Frage lautet: “We make A for B doing C unlike D with benefit E”. Relativ Komplex, aber wenn man A,B,C,D und E einsetzt und es wirklich schafft, mit einer relativ einfachen Sprache zu erklären: Was man macht, wer die Wettbewerber sind, was der Benefit ist und das ganze im besten Fall auch mein 6-jähriger Sohn versteht. Für mich persönlich sind das die besten Pitch Decks.
Was natürlich nicht fehlen darf, sind die Basics wie: Finanzzahlen, Customer Acquisition Cost (CAC) und Sales Cycle. Natürlich ist es auch wichtig, wer das Team ist. Das kommt aber ganz schwer in einem Pitch Deck rüber.
Ganz am Anfang natürlich, was das eigentliche Problem ist und das man auch versteht, dass es ein kritisches Problem ist und nicht nur ein cooles bzw. ein Luxusproblem. Das sind so meine Ideen zu einem guten Pitch Deck, wo ich sagen würde, da bin ich neugierig geworden und da möchte ich gerne mehr wissen.“


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Joakim Nägele: „Was das Thema Pitch Deck angeht, finde ich einen logischen Aufbau immer sehr wichtig. Im Prinzip sind mittlerweile aber viele Pitch Decks auch austauschbar. Es gibt einfach so viele Vorlagen, dass die alle irgendwie gleich aussehen.
Das ist so standardisiert und der Aufbau so gleich richtig, dass das Pitch Deck selbst als erste Informationsgrundlage gut ist, aber noch wichtiger ist dann eben das Gespräch mit den Gründern über das Pitch Deck.
Was die Zahlen angeht: die sind in der Regel Bullshit. Das weiß aber auch jeder Investor. Daher ist das Entscheidende das Gespräch mit den Gründern über ihr Geschäftsmodell.“

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Wilfried Gillrath: „Ich achte bei einem Pitch Deck darauf, ob mich das Thema interessiert und ob ich einen Beitrag leisten kann, der über das zur Verfügung stellen von Geld hinausgeht. Dann suche ich tatsächlich relativ schnell das Gespräch zu Gründern. Wenn es ein Thema ist, was mir fern ist oder es kein Geschäftsmodell ist, welches zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt und gleichzeitig einen positiven Effekt auf die Umwelt oder Gesellschaft hat, dann bin ich eben auch raus.
Ansonsten versuche ich recht schnell ins Gespräch mit den Gründern zu kommen. Was mich auch immer irritiert ist, wenn zu viele Zahlen und zu viele strukturellen Dinge im Sinne von struktureller Organisation im Pitch Deck steht. Das ist auch alles wichtig, aber es ist noch viel wichtiger, dass klar erkennbar ist, was das Gründerteam insgesamt erreichen will.
Auf einer übergeordneten Ebene, wo es hinführen soll, weil der genaue Weg noch zu bestreiten ist.
Für mich sind Pitch Decks und Startups attraktiv, wenn es ein übergeordnetes Ziel gibt, was jenseits von Geld verdienen ist.“