Business Angels

Beate Fastrich

Business Angel Beate Fastrich

Business Angel aus München

Am Anfang ist mein Due Diligence Prozess sehr strukturiert, aber am Ende auch mit einer guten Portion Bauchgefühl, vor allem über die Zusammenarbeit mit dem Team.

Beate Fastrich

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teilt ihre Erfahrungen als Business Angel

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über einen guten Auswahlprozess und Due Diligence
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Beate Fastrich: „Ich bin relativ strukturiert, wie ich an dieses Auswahlverfahren herangehe. Ich habe meine Punkte, die ich prüfe. Das ist natürlich das Team, und das auch an erster Stelle. Aber sehr wichtig ist für mich natürlich auch das Produkt bzw. der Service sowie der Markt, den es dafür gibt – und der Wettbewerb. Wenn ich einmal beispielsweise von der Technik nicht so viel verstehe, dann schauen ich auch mal, ob vielleicht ein anderer Angel dabei ist, der sich besser auskennt und das bereits geprüft hat.

Bei den ganz jungen Startups ist natürlich eine Legal Due Diligence nicht so wichtig, aber auch da muss man einmal draufschauen.

Das wichtigste ist aber wie gesagt das Team – und da kommt dann auch das Bauchgefühl mit in die Entscheidung. Dabei sollte man sich nicht nur die einzelnen Player im Team anschauen, sondern auch, wie das Team zusammenspielt. Das ist mir aufgefallen, wie wichtig es ist, auch mal mit allen zusammen zu sprechen, um die Interaktion zwischen den Teammitgliedern beobachten zu können.

Am Anfang ist mein Prozess also sehr strukturiert, aber am Ende auch mit einer guten Portion Bauchgefühl, vor allem über die Zusammenarbeit mit dem Team. Ein Business Angel Investment ist ja auch eine längerfristige Bindung und die muss auch persönlich passen.“

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über hohe Finanzierungssummen bei eCommerce-Startups
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Beate Fastrich: „Ich komme aus dem Consumer-Umfeld und habe da lange gearbeitet, daher habe ich da vor allem die ersten Startup-Investments im D2C- und eCommerce-Bereich gemacht, weil ich mich da besser auskannte.

Allerdings geht der Trend etwas weg von eCommerce-Startups bei Investoren, weil die Kosten für Paid Marketing so extrem in die Höhe geschossen sind und man erwartet, dass sie weiter steigen werden. Genau daher kann es zu diesem Vorurteil kommen, dass es sehr viel Geld braucht, irgendwann auch den nächsten Schritt gehen zu können.

Wenn man sich sehr genau die Unit Economics anschaut, gibt aber auch andere Modelle, die es aufgrund eines Mixes aus Verkaufspreis und Herstellungskosten erlauben, dass damit genug Geld verdient wird, um Traction auf das Produkt zu bekommen und das Produkt wachsen zu lassen.

Es ist aber nicht mehr so leicht wie noch vor ein paar Jahren und es ist auch ein sehr viel stärkerer Wettbewerb da. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass die letzten zwei Jahre mit Pandemie geholfen haben, den eCommerce weiter zu beflügeln. Viele, die vor drei Jahren noch gar nicht in eCommerce investieren wollten, sehen es heute wieder als ein valides Geschäftsmodell.“

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über die besten Quellen für Investments in Startups
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Beate Fastrich: „Ich würde sagen, die besten Investments kommen vor allem aus dem Netzwerk. Ich habe auch viel Dealflow von LinkedIn und von Veranstaltungen. Dabei gibt es aber eine höhere Ausschussquote zwischen dem, was hereinkommt und dem, was man sich wirklich anschaut.

Wenn ich aber von anderen Business Angels oder Bekannten eine Empfehlung bekomme, mit denen ich möglicherweise sogar schon einmal eine Investition getätigt habe und die ich schon besser kenne, dann schaue ich mir diese gern genauer an. Das ist auch meistens eine qualitativ bessere Empfehlung.

Sehr gut sind da natürlich auch private Investoren-Netzwerke. Wenn man da einen oder zwei angehört, ist das sehr hilfreich. Oft gibt es da auch andere Business Angels, die Know-How abdecken, das man selbst nicht mitbringt.“

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über Startups, die sich vor allem durch besseres Design absetzen
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Beate Fastrich: „Wenn es für ein Produkt in einem schöneren Design einen Markt gibt, dann ist das mit Sicherheit eine gute Idee, das auch besser zu machen. Für mich persönlich wäre es aber nicht so interessant, denn eine meiner Motivationen als Business Angel ist es, in Themen zu investieren, die es so noch nicht gibt und welche die Zukunft etwas besser machen.

Man kann ja auch fast sagen, dass die Welt mit schönerem Design auch etwas besser wird. Das ist also durchaus nicht verwerflich, würde mich aber persönlich nicht so begeistern.“

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über den Begriff "Traffic" in Bezug auf Webseiten
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Beate Fastrich: „Der Traffic in Bezug auf eine Webseite ist die Anzahl der Besuche in einem bestimmten Zeitraum. Das ist natürlich wichtig für Business Angels als Investoren, um zu verstehen, wie gut ein Produkt bzw. eine Idee ankommen. Insofern sollte man sich das auf jeden Fall anschauen.

Man muss aber genauer hinschauen, wo der Traffic herkommt. Ist das beispielsweise Paid, Organic, Direct oder Social – welches Marketing und welche verschiedenen Kanäle haben zu diesem Traffic geführt. So kann man verstehen, wie das Geschäftsmodell des Startups funktionieren kann. Ist es teuer, den Traffic zu gewinnen – oder nicht.

Der Traffic ist ja letztendlich der oberste Teil des Funnels zum Umsatz hin: je mehr Traffic ich auf der Seite habe, desto mehr potentielle Kunden habe ich auch, die das Produkt oder den Service dann kaufen können.

Der andere Punkt, den man als Business Angel analysieren sollte, ist die Conversion. Also: wie viele dieser potentiellen Kunden, die auf meine Seite kommen, klicken dann auch auf mehrere Seiten oder kaufen das Produkt dann am Ende sogar.

Das sind zwei wesentliche Punkte, um das Potential von einem Produkt bzw. einem Service beurteilen zu können.“

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über Möglichkeiten, dass Business Angels regelmäßig über den Status des Startups informiert sind
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Beate Fastrich: „Idealerweise ist man nicht der einzige Investor und möchte auch nicht, dass die Gründer Zeit damit verschwenden, an die Business Angels zu reporten. Am besten gibt es ein möglichst effizientes Reporting, das kann beispielsweise einmal im Quartal sein am Anfang, später vielleicht monatlich.

Man definiert dann am besten, was die relevanten Themen sind. Es geht ja nicht nur darum, dass ich mir die Dinge als Business Angel bzw. Investor anschaue. Auch das Team selbst sollte ja ein Interesse daran haben, zu sehen, wo es steht und wie es weitergeht.

Ich würde immer versuchen, so etwas zu standardisieren, um möglichst wenig Zeit von der operativen Zeit wegzunehmen. Und dieses standardisierte Reporting kann dann je nach Phase einmal im Quartal oder einmal im Monat an alle Investoren geschickt werden.

Was auch sehr hilfreich sein kann, ist ein kurzer Call mit allen ein bis zwei Tage nach dem Versand des Reportings. Das finde ich sehr sinnvoll, besonders wenn es einen sehr diversen Kreis an Business Angels gibt. So kann jeder noch einmal mit seinem individuellen Blick noch einmal Anmerkungen zum Reporting geben und seine eigenen Empfehlungen oder Angebote aussprechen. Das ist für mich der beste Ablauf.

Und über dieses standardisierte Reporting hinaus sollten die Gründer natürlich nicht zögern, sich bei mir zu melden, wenn ich etwas beitragen kann oder soll. Da bin ich nur eine E-Mail, eine WhatsApp oder einen Anruf entfernt, um solche Dinge ganz schnell und unkompliziert zu klären.“

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über ihren Rat an andere Business Angels
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Beate Fastrich: „Ich glaube, man muss sich wie bei allem auch ein bisschen vorbereiten. Ich finde es sehr wichtig zu verstehen, wie das Business Angel Investing funktioniert, wie viele Startups man braucht, um dabei nicht nur Spaß sondern auch ökonomischen Erfolg zu haben, wie viel Geld man fürs Angel Investing braucht, was der richtige Betrag für ein Investment ist, wie man an Dealflow kommt usw.

Da gibt es also eine Menge Dinge, die man bereits vorher aufbereiten kann und lernen muss. Ich glaube generell, dass Lernen sehr wichtig ist, und man das auch tun sollte, bevor man überhetzt in ein Startup investiert.

Es ist vielleicht etwas Anderes, wenn man gemeinsam mit einem erfahrenen Business Angel investiert, also vielleicht ein Freund, der einen beim Investment mitnimmt. Das ist ein anderes Thema, weil man da aus Vertrauen mitinvestiert.

Aber wenn man das doch professioneller betreiben will, dann braucht es fürs Business Angel Investing ein theoretisches Grundgerüst.

Das zweite ist die Überlegung, dass es sich beim Business Angel Investment um eine langfristige Investition handelt. Die durchschnittliche Haltedauer eines Startups ist für einen Business Angel so ca. sieben Jahre, vielleicht mittlerweile sogar acht Jahre. Dessen muss man sich bewusst sein, dass es eine langfristige Bindung erfordert und man weder finanziell noch von der zeitlichen Unterstützung von einem Tag auf den anderen sagen kann, dass man sich jetzt herauszieht.

Das sind die zwei Hauptthemen, derer man sich bewusst sein sollte. Wenn man das richtig möchte, dann funktioniert das Leben als Business Angel auch wunderbar.“

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darüber, welche Rollen in einem Startup unbedingt besetzt sein sollten
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Beate Fastrich: „Das ist natürlich etwas abhängig davon, was für ein Startup das ist. Aber ich würde sagen, ganz grundsätzlich gibt es drei Rollen.

Die erste ist der Visionär, der für eine Idee brennt und die vorantreibt. Das tun ja im Zweifelsfall alle Gründer, aber eine oder einer sollte sie sehr stark leben, Menschen mitreißen können, ein Team aufbauen, usw. Das würde ich den Visionär nennen.

Die zweite Rolle ist genauso wichtig, das ist der Experte für das Thema des Startups. Das kann zum Beispiel ein Techie sein, aber auch ein Wissenschaftler, wenn ich zum Beispiel an Biotechnologie denke. Der Experte für das Thema des Startups sollte sich nicht nur im Produkt, sondern auch dem Markt auskennen.

Die dritte Rolle, die ich noch für wichtig erachte, die aber durchaus bei den anderen beiden mit verhaftet sein kann, das ist ein Sales-Talent. Letztendlich muss das Produkt oder der Service an Kunden, Investoren und auch an Mitarbeiter verkauft werden. Letztere müssen ja beim Aufbau eines Startups auch gewonnen werden. Diese drei Rollen sind für mich die wichtigsten.“

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daüber, warum sich Teams bei Startups oft über die Zeit ändern
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Beate Fastrich: „Ich glaube, es sind vor allem zwei Gründe, die da eine Rolle spielen. Das eine ist ganz persönlich, denn man arbeitet da ganz intensiv zusammen. Ein Startup ist ja kein Nine-to-Five-Job, sondern eine sehr intensive Zeit mit Höhen und Tiefen. Dass man da menschlich auf einfach mal aneinander gerät und dann nicht wieder zusammenfindet, das ist natürlich ein ziemlich trauriger Weg und etwas unschön.

Aber auch da kann man als Business Angel ganz gut helfen, dass man auseinander kommt und sich trotzdem noch in die Augen schauen kann, denn man hat ja auch gemeinsam viel aufgebaut und erlebt. Dieses Auseinandergehen muss man einmal menschlich und einmal wirtschaftlich begleiten.

Der zweite Grund, dass Teams sich ändern, ist dass sich das Startup ändert. Vielleicht gibt es ein Startup, bei dem am Anfang viel Technologie aufgebaut werden musste und einer der Gründer ist ein totaler Techie, der das richtig gern macht. Wenn das dann abgeschlossen ist und später nur noch kleine Verbesserungen am Produkt gebaut werden, dann wie sie oder er vielleicht einfach etwas anderes machen. Das ist natürlich auch verständlich und sinnvoll.

Es gibt auch andere Fälle, dass ein Gründer beispielsweise gern vor allem am Anfang im Aufbau dabei ist, wo Leute neu eingestellt werden müssen, Prozesse definiert und implementiert werden. Wenn dann die Teams größer werden, fühlt der sich beim Delegieren einfach nicht mehr wohl, weil er einfach alles gern selbst macht. Da kommt man dann in Phasen, in denen sich Gründer für etwas Neues entscheiden – und auch das ist völlig in Ordnung.“

Business Angel Beate Fastrich
über die größten Schwierigkeiten beim Angel Investing
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Beate Fastrich: „Ich würde sagen, das Schwierigste ist, wenn man nicht so richtig herankommt an das Gründerteam. Wenn man das Gefühl hat, man hat zwar investiert, aber man kann sein Netzwerk, das Know-How, die Erfahrung usw. nicht einbringen. Das kann zum Beispiel sein, weil das Gründerteam es selbst besser zu wissen glaubt, einfach daran nicht interessiert ist oder zu fokussiert auf ein aktuelles Problem oder das operative Geschäft ist. Das finde ich manchmal schade.

Das Schwierigste finde ich aber, wenn die Offenheit und Transparenz nicht da ist. Ich glaube, je erfahrener man als Business Angel ist, da weiß man, dass es nicht nur Höhen sondern auch Tiefen gibt. Es gibt auch Gründerteams, die ihre Probleme erst einmal selbst lösen wollen, bevor sie damit an ihre Business Angels gehen. Das ist grundsätzlich auch gut. Aber diese Transparenz in schwierigen Zeiten finde ich extrem wichtig.

Die ersten Male habe ich sicher auch nicht richtig reagiert und war zu erschrocken. Mit einer gewissen Erfahrung kann man das sachlicher bewerten, ruhig nach den nächsten Schritten fragen und einfach mehr unterstützen. Aber das geht natürlich nicht nachträglich, wenn schon alles ins Wasser gefallen ist. Diese fehlende Transparenz kann also viel kaputt machen, was sehr schade ist.“

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